Arbeitszeitverkürzung jetzt!

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„Gute Arbeit für alle“. „30 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich in der Woche sind genug.“ Wie sieht es derzeit aus? Derzeit arbeiten wir rund 40 Stunden, sofern wir das Glück haben überhaupt einer bezahlten Erwerbstätigkeit nachgehen zu dürfen. Reproduktive Arbeit gehört dabei ebenso berücksichtigt. Dazu zählt die Pflege von Angehörigen oder Freunden, Erziehungsarbeit, bürgerschaftliche Arbeit und das Ehrenamt. Weiterhin die Beschäftigung mit der Erwerbslosigkeit, dem Ausfüllen von Anträgen, Wahrnehmung von Terminen im Jobcenter oder in der Arbeitsagentur. Die ungerechte Verteilung von Erwerbsarbeit unterscheidet sich noch heute im Lohnunterschied[1] zwischen Mann und Frau sowie dem ungleichen Einkommen zwischen Festangestellten, Zeitarbeitsbeschäftigten, Werkverträgen oder unentgeltlichen Praktika.

Das statistische Bundesamt[2] als auch die Medien sprechen von rund 42 Millionen Erwerbstätigen. Das Gesamt-Arbeitsvolumen liegt im Schnitt bei rund 57 Milliarden Stunden[3][4]. So ist zwar die durchschnittliche Arbeitszeit innerhalb der letzten 20 Jahre um knapp 10 % gesunken, jedoch die Produktivität pro Erwerbstätigen auf rund 54 % gestiegen[5]. Dieses liegt unter anderem darin begründet, dass die Anzahl der Erwerbstätigen in diesem Zeitraum auch gestiegen ist – vor allem bei den Frauen. Allerdings hat auch der steigenden Anteil Teilzeitbeschäftigter zur Reduzierung der durchschnittlichen Arbeitsstunden geführt.

Was wird jedoch verschwiegen? Verschwiegen wird, dass die Menschen oftmals an Überarbeitung leiden. Daraus folgend auch oftmals psychosomatische und psychische Erkrankungen, wobei die Zunahme der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen hier besonders auffällig ist.[6] Ein ebenso hohes Krankheitsrisiko ist keine Arbeit zu haben oder prekär beschäftigt zu sein.[7] So sprechen Statistiken davon, dass jeder dritte Erwerbslose psychisch erkrankt sei. Die Ursachen mögen multiple Gründe haben.

Verschwiegen wird ebenso der signifikante Anstieg der Minijobs sowie der bezahlten und unbezahlten Überstunden. So arbeiten immer mehr Menschen neben ihrem Vollzeitjob, um ihre Kosten zu decken oder sich außer der Reihe etwas zu leisten. Und das in einem Land, das derzeit als das fünftreichste Land Europas zählt. Eine soziale Schande, aber in meinen Augen auch ein brutaler Angriff auf die Menschenwürde.

Warum die 30 Stundenwoche?

Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht regelmäßig ihre monatliche Arbeitslosenstatistik. Demnach sind rund 4 Millionen Menschen von Hartz IV-Leistungen abhängig. Dazu kommen konstant rund 1,5 Millionen Kinder hinzu. Diese Zahlen sind seit Jahren konstant und verändern sich kaum. Jeder zweite Erwerbslose ist vier Jahre oder länger im Bezug von Arbeitslosengeld II.[8] Alleine die Kosten der Arbeitslosigkeit liegen jährlich bei rund 58 Milliarden Euro[9]. Noch nicht dazugerechnet sind die Kosten der dadurch entstandenen Steuerausfälle und Sozialbeiträge sowie die erhöhten Krankenkosten, durch die z.T. erzwungene Erwerbslosigkeit.

Die meisten Menschen sind einen Achtstundentag gewohnt. Diese acht Stunden haben sich etabliert und es zählt im Grunde genommen nur noch Geld gegen Leistung. Frei nach dem Motto: „Sag mir was du arbeitest, wie viele Stunden und ich sage dir wer du bist. Arbeit muss sinnbringend sein und selbstbestätigend Spaß machen. Gute Leistung der Gesellschaft erwächst nur aus positiver Motivation.

Was würde passieren, wenn man statt acht nur noch sechs Stunden arbeiten muss oder darf? Zunächst ist da erst mal mehr Freizeit. Freizeit für die Familie, Freunde, Hobbys oder einfach Freizeit, um sich zu entspannen. Hier geht es nicht ums „Faulenzen“, sondern um die gerechte Verteilung, oder nenne ich es auch Umver(fair)teilen, von Arbeitszeit auf Erwerbstätigkeit. Aber auch um eine Verteilung von Arbeitsstunden zwischen Erwerbstätigen und Erwerbslosen. Das funktioniert nur mit einer radikalen Verkürzung der derzeitigen 40-Stundenwoche auf 30 Stunden.

Auch geht es hier nicht nur um das Thema: Hauptsache Arbeit oder Arbeit um jeden Preis. Es geht auch um Arbeit, und gute Arbeit, die man auch mit einem guten Gewissen ausüben kann. Dazu zählen die Arbeitsbedingungen, benötigte Mobilität, die bei Bedarf Familienfreundlichkeit, aber auch um die Frage: Kann ich mich mit dem Unternehmen identifizieren? Ich wage mich an die Aussage heran: Arbeit, auch für ein Leben in Würde. Weiterhin geht es um die Frage nach der Definition von Arbeit und insbesondere der reproduktiven Arbeit und deren Anerkennung. Wir haben uns den Begriff der Arbeit wegnehmen lassen.

Mindestlohn in eine neue Diskussion

Thema Mindestlohn: Ein Mindestlohn, ohne derzeitigen Ausnahmen und die Erhöhung des Mindestlohns von derzeit 8,50 € auf mindestens zehn Euro muss erneut in die Diskussion. Ebenso eine repressionsfreie Grundsicherung für Menschen, die derzeit aus unterschiedlichsten Gründen nicht vermittelbar sind. Die Folge daraus ist zunächst die Abschaffung des derzeitigen Sanktionsregimes und darauf folgend Hartz IV, da dieses Regime den prekären Arbeitsmarkt anheizt. Es erniedrigt die Menschen und die Würde wird genommen. Eine soziokulturelle gesellschaftliche Teilhabe muss möglich sein, ist im Grundgesetz festgeschrieben und wurde vom Bundesverfassungsgericht[10], in Wiederholung[11], als gesellschaftliche unbedingt einzulösende Verpflichtung geurteilt.

Klassengesellschaft durch Arbeitsverträge

Ebenso führen die unterschiedlichsten Verträge innerhalb eines Unternehmens von Zeitarbeitsverträgen, Leiharbeit oder die unsäglichen Werkverträge zu einer Spaltung innerhalb einer Belegschaft und damit innerhalb unserer Gesellschaft. Es werden somit Klassen geschaffen und je nach Glück oder Zufall befindet man sich innerhalb einer Klasse. Eine Gleichstellung der Leiharbeiter muss hergestellt werden. Und die Werkverträge gehören eingestampft. Das seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland öffentliches erklärtes Bekenntnis zur allgemeinen Erklärung der Menschenrechte schreibt im Artikel 23 (2): „Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.“[12]

Der derzeit vermeintlich soziale Frieden muss auf Dauer sichergestellt werden.

Wenig Arbeit für viele ist weitaus besser als mehr Arbeit für wenige. So ist sinnvoller, 30 Stunden zu arbeiten als 40 Stunden erwerbslos zu sein. Vollbeschäftigung ist möglich. Dafür müssen die Unternehmer- und Arbeitgeberverbände mit ihrer Lobby bereit sein, allen Menschen die soziokulturelle Teilhabe und damit Menschenwürde uneingeschränkt zuzugestehen.  Unsere Politik lässt sich zum großem Teil von der Lobby treiben, da die Mehrheit der Menschen nicht bereit ist für ihre Rechte auf die Straße zu gehen und die Politik somit entsprechend zu beeinflussen. Dazu bedarf es jedoch einer breiten Unterstützung u.a. durch starke Gewerkschaften – auch für die Erwerbslosen, Betriebe, Kirchen, Verbände, Hochschulen und durch jeden Einzelnen.[13] Arbeitszeitverkürzung jetzt – bei vollem Lohn- und Personalausgleich – für den Erhalt des sozialen Friedens!

Abweichend vom Diskurs um ein bedingungsloses Grundeinkommen wurde hier darauf bewusst verzichtet, da es in der Gesellschaft derzeit dazu keinen Konsens gibt und einen extra Diskussionszweig abbildet. Hingegen gibt es schon „gestern“ einen verpflichtenden Konsens in der Gesellschaft aus den ratifizierten Menschenrechten und unserer höchsten Rechtssprechung, die Würde des Einzelnen nicht zu verletzen und die soziokulturelle Teilhabe zu gewährleisten.

Für visuelle Leser :-): Heinz-Josef Bontrup

„Arbeitszeitverkürzung – ein Weg aus der Krise?“
Kongress am 10. Mai 2014 in Hamburg.
http://www.kongress-azv2014.de
Debatte: Warum Arbeitszeitverkürzung?
Niko Paech, Inge Hannemann, Beate Zimpelmann, Winfried Wolf, Heinz-Josef Bontrup
Mehr Infos: http://www.kongress-azv2014.de/files/…

 

 

Bild: clipdealer

[1] http://gleicherlohn.de
[2] http://bit.ly/1hMIber
[3] http://www.iab.de/de/informationsservice/presse/presseinformationen/az1302.aspx
[4] http://www.vgrdl.de/Arbeitskreis_VGR/tbls/tab.asp?tbl=tab17
[5] http://www.bpb.de/wissen/PB0R47,0,0,Arbeitszeit.html
[6] http://de.statista.com/statistik/daten/studie/216027/umfrage/anteil-der-arbeitsunfaehigkeitstage-nach-krankheitsart-und-region/
[7] http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsK/2012_1_Arbeitslosigkeit_Gesundheit.pdf?__blob=publicationFile
[8] http://biaj.de/images/stories/2014-05-14_sgb2-dauer-4jahre-plus-2013.pdf
[9] http://www.iab.de/de/publikationen/kurzbericht/publikationendetails-kurzbericht.aspx/Publikation/k120510n02
[10] http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/ls20100209_1bvl000109.html
[11] https://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/ls20120718_1bvl001010.html
[12] http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf
[13] http://www.arbeitszeitverkuerzung-jetzt.de/home.html


Kategorien:Arbeitsmarktpolitik

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1 Antwort

  1. Die Eurokrise – Unangenehme Wahrheiten über Europa und die Welt
    Prof. Dr. Christian Kreiß, Hochschule Aalen

    Der Vortrag ist schon zwei Jahre alt, und in seiner vollen Länge sehr hörenswert. Ich möchte aber auf seine Aussagen und Vorstellungen zu den Hintergründen dieser Krise ab 43:00 hinweisen. Hier wird erläutert, wem z.B. die große Arbeitslosigkeit auch im geschichtlichen Abriss dient, und wie sie hervorgerufen wird. Außerdem werden Lösungsansätze geboten.
    .

    .
    LG,
    H.-W.

  2. Eugen Drewermann: „(Es) lässt sich die Unruhe und im Grunde hektische Zeitvergeudung nicht auf das persönliche Erleben zurückführen. Wir sind dessen Opfer, dass die gesamte Gesellschaft ökonomisiert wird, und deshalb jeder Einzelne unter permanenten Leistungsstress gestellt wird, zur Erhöhung der Kapitalrendite. Leistung ist seit Isaac Newton definiert als Arbeit in der Zeiteinheit. Je mehr in der Zeiteinheit gearbeitet wird, desto nützlicher für die Ausbeutung der Kapitalherren. Und unter diesem Druck treibt man uns vor uns her, mit dem Versprechen, vielleicht wenn wir in Rente gehen, mit 65, 67, mal zu merken, wie das Leben wäre, nachdem wir es total verlernt haben, und dann nur noch eingeladen werden, zum sinnlosen Geldausgeben. Wir haben nie Zeit, weil man sie uns gestohlen hat, wie das ganze Leben. Es wird von Außen verfügt, von Außen kontrolliert, von Außen dirigiert, manipuliert, mit falschen Idealsetzungen verbunden, es ist total entfremdet. …“
    .

    .
    LG,
    H.-W.

  3. Hier noch die Videos vom Workshop:

    Arbeitszeitverkürzung contra Lohnerhöhung? Beitrag aus marxistischer Sicht“ – Harald Humburg (1/3)
    (Bitte um Beachtung zwei weiterer Folgen zu diesem Video)

    .
    .
    „Die 30-Stunden-Woche zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit“ – Prof. Heinz-Josef Bontrup (1/4)
    (Bitte um Beachtung der drei weiteren Folgen zu diesem Video)

    .
    LG,
    H.-W.

  4. Hartz-IV, Sanktion unserer Existenz
    .

  5. Wenn auf eine Stelle 9 Bewerber kommen, wozu braucht man dann Sanktionen wie sie jetzt gehandhabt werden??
    Schaffen diese Sanktionen für die anderen Arbeitsplätze??
    Ich glaube es ist und bleibt eher so wie im Video!

    Die Linke muss dranbleiben, das ist ganz wichtig, ein System das auf beiden Seiten Tote und Verletzte erzeugt kann niemals in einer Gesellschaft etwas positives schaffen, denn die Betroffenen leben in ständiger Existenzangst!
    Warum schaffen die Hartz IV Verantwortlichen die so für Sanktionen sind denn keine Arbeitsplätze von denen man leben kann???
    Warum werden Politiker die für Hartz IV sind nicht nach Leistung bezahlt??
    Wozu bekommen diese Typen ein so hohes Gehalt und der der Steuern zahlt und deren Gehalt mitfinanziert muss mit Existenzminimum auskommen?

    • Zu Christoph Sieber (Kabarettist)

      Vielleicht haben die ‚Oberen Zehntausend‘ und ihre Vasallen aus der Politik und den Medien ja schon einen Plan in der Tasche, wie man sich dieses nervige und aufmüpfige Volk endgültig gefügig machen kann ohne auf Hartz-IV-Sanktionen zurückgreifen zu müssen. Die Politik ist ja auch schon kräftig dabei sich ein neues Volk zu konstruieren. Wer sich jeden Tag die Propaganda der Medien anhört, ist irgendwann ein anderer Mensch. So gesehen sind die schon seit Jahren dabei sich ein neues Volk zu basteln. Die Medien, besonders diese primitive Zeitung mit den vier Buchstaben, werden schon für ‚Gleichheit‘ in den Köpfen der Bürger sorgen. Wer jeden Tag die Berichte aus den Blöd-TV-Sendern und den Blödzeitungen als die „allein seligmachende Wahrheit“ vorgesetzt bekommt, der glaubt irgendwann alles und mit dem kann man dann auch alles machen.

      Hartz-IV-Rebellin im Wahlkampf
      http://www.zeit.de/2014/21/inge-hannemann-bezirkswahlen-hamburg/seite-3

      Inge Hannemann in einem sogenannten Hartz-IV-Problembezirk in Hamburg-Osdorfer-Born.
      „Bleibt mir bloß weg mit Eurem SED-Schrott“, sagt ein Tätowierter in Harley-Davidson-Weste.
      „Ihr wollt doch die Mauer zurück, das isses doch“, ruft ein anderer.
      Es ist zehn Uhr morgens, im Bushäuschen sitzt ein Mann mit einer Pennytüte und trinkt Korn. Inge Hannemann steigt aus. „Viele Betroffene haben sich mit Hartz IV abgefunden. Die gehen nicht mal wählen“, sagt sie. Das will sie ändern. Heute. Hier.

      Mit einem Volk, dass sich schon sein Gehirn weggesoffen hat und das seine Bildung aus der Bildzeitung hat, mit so einem Volk kann man schon jetzt alles machen.

      Ich wünsche Frau Hannemann aber trotzdem viel Erfolg !

  6. mit TiSA „Trade in Services Agreement“ – ist bestimmt keine Arbeitszeitverkürzung mehr möglich

    Erst TTIP, jetzt TiSA: Neue Gefahr für Bayerns Gemeinden? | quer vom BR
    Veröffentlicht am 05.06.2014 – quer.de
    Im Windschatten des Freihandelsabkommens TTIP kommt nun auch noch TiSA. Dieses internationale „Trade in Services Agreement“-Abkommen soll den internationalen Handel mit Dienstleistungen liberalisieren. Gegner fürchten, dass dadurch Arbeitnehmerrechte abgeschafft und zum Beispiel die kommunale Wasser- und Energieversorgung privatisiert werden. Bisher gibt es nur wenig Protest, denn die TiSA-Verhandlungen sind öffentlich weitgehend unbekannt. Die Verhandlungsgruppe aus EU, USA und vielen weiteren Industriestaaten will jetzt Tatsachen schaffen. Im Verborgenen werden so Regeln geschaffen, die auch in Bayern bindend sein werden.

  7. 40. Sitzung vom 06.06.2014 des Bundestag
    TOP 27 Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe
    40. Sitzung vom 06.06.2014
    http://www.bundestag.de/mediathek/?isLinkCallPlenar=1&action=search&contentArea=details&ids=3492306&instance=m187&categorie=Plenarsitzung&mask=search

    Hier sollte besonders die „Argumentationen“ der Gegenseite verfolgt werden!
    z.B. Herr Weiler (CDU/CSU) der hier von „nur“ 3% Sanktionen spricht, obwohl es auch im letzten Jahr wieder über 1 Mio. Fälle waren!
    Darüber sollte man sich aufregen und nicht über die Abgeordneten, die sich FÜR die Abschaffung von Sanktionen aussprechen, zu denen zwischenzeitlich ja auch die Grünen zählen, die sie mit ermöglicht haben!

    • Interessant ist bei dieser Sitzung ja auch die Tatsache, wie viele (genau genommen: wie wenige) Abgeordnete sich an einem Freitag vor Pfingsten überhaupt noch daran beteiligen, obwohl dieses Thema
      etliche Millionen Bundesbürger betreffen!

    • Hier meine Frage an Prof.Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) auf http://www.abgeordnetenwatch.de :
      Sehr geehrter Herr Zimmer,

      Ihr „Hauptargument“ in der Debatte vom 06.06.2014 die Sanktionen seien im Interesse der Steuerzahler notwendig, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Lüge und vollkommen falsch!

      Zum einen sind auch die Leistungsberechtigtete Steuerzahler, was leider von Ihrer
      Partei und der SPD offenbar nicht anerkannt wird, zum anderen sollten Sie sich
      mal mit den konkreten Zahlen beschäftigen. Allein die Verwaltungskosten in Zusammenhang mit den Sanktionen stehen in keinem Verhältnis zum angeblichen Nutzen. Auch die Tatsache, dass rund 50% der Sanktionen von den Sozialgerichten als rechtswidrig beurteilt werden und somit auch hierfür(unnötige) Kosten produzieren, zu denen auch noch die Anwaltskosten der Leistungsberechtigteten zählen (allein in 2013 rund 10. Mio. Euro!).
      D.h. allein aus kaufmännischer Sicht sind die Sanktionen ein Minusgeschäft, welches keinen Nutzen und erhebliche Kosten mit sich bringt, zu denen als Folge auch die steigenden Gesundheitskosten gehören.
      Auch die diversen Rügen des Bundesrechnungshofes, zeigen sehr deutlich, dass erhebliche Steuergelder von diesen „Institutionen“ sinnlos verschwendet werden, wogegen von der „GroKo“ nicht im Geringsten Einhalt geboten wird.

      Am schlimmsten ist jedoch dabei, dass das Urteil des Bundesverfassungsgericht
      vom 09.02.2010, welches von einem unverfügbaren Existenzminimum ausgeht, welches aus welchen (fadenscheinigen) Gründen auch immer, NICHT UNTERSCHRITTEN werden darf, nach wie vor missachtet wird!

      Daher meine Frage:
      Wie können Sie es verantworten dass auch nur einem Menschen die komplette Existenzgrundlage, der Krankenversicherungsschutz und sein Obdach entzogen werden, nur weil er sich nicht von den Jobcentern und den, nicht zu unrecht als verfassungswidrig geltenden Gesetzen des SGB II nötigen lässt?

      Ein Straftäter genießt dagegen besseren Schutz und verursacht zudem wesentlich höhere Kosten!
      Übrigens: Auch Jesus war „arbeitslos“ und hat sich von anderen unterstützen lassen!

      • Die hohen und sinnlosen Verwaltungskosten interessieren unsere Politiker doch nicht, das sind doch zusätzliche Arbeitsplätze um Arbeitslose zu schikanieren und zu verwalten. Geschichtliche Vergleiche hört man leider nicht gerne.
        Die werden zwar überwiegend auch aus Steuermitteln finanziert, aber in deren Kalkulation werden lieber ca. 3.000 € Brutto für einen Vermittler ausgegeben und nur ca. 1.000 € Brutto für einen Arbeitsuchenden anstatt 1.500 € Brutto für 2 Arbeitsuchende, nämlich einerseits den dann arbeitslosen Vermittler und andererseits den bereits Arbeitssuchenden.

        Wer hat noch alles pro Arbeitssuchenden ein Einkommen, zum Teil oder vollständig aus Steuermitteln:
        1 ArbeitsVermittler / JC (Steuermittel)
        1 MA in der Leistungsabteilung / JC (Steuermittel)
        1 Widerspruchsstelle / JC (Steuermittel)
        1 Teamleiter / JC (Steuermittel)
        1 Dienststellenleiter / JC (Steuermittel)
        1 externer Arbeitsvermittler / Leiharbeit (zT. Steuermittel)
        1 externe Sekretärin / Leiharbeit (zT. Steuermittel)
        1 externer Geschäftsführer / Leiharbeit (zT. Steuermittel)
        1 Anwalt (zT. Steuermittel)
        1 Sekretärin der Anwaltskanzlei (zT. Steuermittel)
        1 Beamtin des SG (Steuermittel)
        1 Richter des SG (Steuermittel)
        2 ehrenamtliche Richter des SG (Steuermittel)
        ( und und und )

        • @Deutscher Michel,

          genau dieser Irrsinn MUSS der Öffentlichkeit, die ja alles finanzieren soll und muss, endlich einmal
          bekannt gemacht werden, damit sich die Besagten dafür interessieren MÜSSEN und auch zur
          Rechenschaft gezwungen werden!

    • Auch Hr. Weiler habe ich über abgeordnetenwatch eine Frage gestellt:
      http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-778-78560–f421607.html#q421607

      • @ Tanguero ,sehr gute Ausführungen und Darstellungen . Auf die Antwort von Herr Weiler CDU bin ich mal gespannt ?

    • tangu: die grünen sind eher für ein sanktionsmoratorium, d.h., es sollen die sanktionen erstmal eingefroren, dann geschaut werden, inwieweit bestimmte sanktionen verfassungskonform und sinnvoll sind, nicht vergessen: sanktionen und sperrzeiten gab es schon früher, allerdings ging der §25 bundessozialhilfegesetz nicht so weit wie der §31 sgb 2. aber ganz ohne sanktionen, da muss geschaut werden, ob dies die mehrheit hierzulande will! besser wäre ein pauschaliertes bürgergeld, mehr arbeitsgelegenheiten/bürgerarbeit, begrenzung der sanktionen auf 30%. nicht vergessen: die mehrheit mitnehmen, sonst fliegt und die sache aus dem senf- gilt auch für das ausländerthema usw. die linke sollte weniger sozialpolitisch, mehr realistisch argumentieren!

      • @ribi,

        „die linke sollte weniger sozialpolitisch, mehr realistisch argumentieren!“
        Offenbar hast Du Dich nicht eingehend mit dem Programm von „Die Linke“ beschäftigt, da aus diesem auch die Finanzierung und Realisierbarkeit aller Forderungen klar hervorgeht. Es ist somit mehr als realistisch, verlangt jedoch Reformern, die den in Vielzahl vorhandenen Reaktionären (insbesondere bei der CDU/CSU) zu „anstrengend“ sind, und die lieber auf Bestehendem verharren, auch wenn es Menschenrechtswidrig ist!
        Auch eine „Begrenzung“ der Sanktionen lehne ich grundsätzlich ab, da auch sie eindeutig verfassungswidrig sind!

        • tabgu. ich kann als politologe nicht richtig beurteilen, was verfassungswidrig ist, nach meiner auffassung, muss der staat das menschenwürdige existenzminimum garantieren, dies muss er wohl nicht nur mit geld, sicher würden auch sachleistungen ausreichen/ nicht das ich dies möchte!in einer ofenen europ. gemeinschaft/ weltgemeinschaft noch mehr, einseitige belastungen für die „reichen“ fordern, die ich für gerecht halten würde, wird nur koordiniert gehen, sonst müssten kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden, seh keine polit. mehrheiten dafür! die linke fordert, auch in ihrem letzten wahlprogramm zur bundestagswahl, sanktionsfreie grundsicherung von 1050 euro- auch z.b. für flüchtlinge, wie soll dies der bevölkerung vermittelt werden? ich halte es aber für problematisch, so zu tun, als hätte es kürzungen/sanktionen nicht schon immer gegeben, nur die höhe dieser und die unabdingsbarkeit mag das absolute problem sein! mit mir kann man auch über ein bürgergeld reden, nur dann würde jeder was erhalten, nicht nur bedürftige, so könnte man die mitte der gesellschaft eher für solcge reformen gewinnen!nicht falsch verstehen, die 1050 euro entsprechen dem, was ich auch als mindesrente für alle möcht, aber: für arme rentner, für arbeitslose oder gar flüchtlinge wäre dies nicht vermittelbar und würde wohl auch falsche anreize setzen können!hier im forum gibt es sogar stimmen, die die vermittler in eine art „mörderrolle“ drängen wollen, auch dies ist natürlich nicht meine denke! 30% sanktionen, bei jugendlichen vielleicht 50% würden wohl kaum jemanden „umbringen“, darüber sollte nahcgedacht werden!wer alles fordert, hat irgendwann nichts!!

      • Es geht nicht um das was die Mehrheit will, sondern um das was das Bundesverfassungsgericht seit Jahrzehnten urteilt.
        Das (physische, soziale, politische, kulturelle) Existenzminimum ist grundgesetzlich garantiert und muss stets und jederzeit gewährleistet sein, die Gründe für die Bedürftigkeit oder ein wohlwollendes Verhalten des Leistungsberechtigten spielen dafür keinerlei Rolle.
        Was auch bei schweren Straftätern vor, während und nach einer Inhaftierung gilt ist nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts natürlich auch bei Erwerbslosen / Arbeitssuchenden/ Asylbewerbern / … – Leistungsberechtigten – nach der Bedarfsprüfung einzuhalten.

        Bei manchen Themen interessiert es also weder was die Mehrheit noch was der Bundestag möchte sondern was das Grundgesetz und europäische und internationale Menschenrechte fordern.

        Das Bundesverfassungsgericht hat dem Gesetzgeber einiges an Spielraum gelassen, aber direkt zu dem Thema „Sanktionen“ musste es noch kein Urteil fällen. Bisher kam noch niemand bis zum BVerfG durch da alles spätestens beim BSG durch die bisherigen Urteile des BVerfG geklärt war.

        Die Bürgerarbeit bringt doch auch nicht mehr Arbeitsplätze. Zudem wurde mittlerweile auch vor Gericht geklärt, dass es sich bei der Bürgerarbeit um reguläre Arbeitsplätze handelt und daher nach regulärem Tariflohn bezahlt werden muss. Seltsam, seither hört man nichts mehr von Bürgerarbeiten, da sich die Kommunen und andre Arbeitgeber nichts mehr dadurch sparen.

        Ein „pauschaliertes Bürgergeld“ wäre fast schon ein „Bedingtes Grundeinkommen“, selbst das möchte die Mehrheit vermutlich noch nicht 🙂

  8. Zitat aus dem folgenden Link:

    „Und um Missverständnisse auszuschließen möchte ich folgendes klarstellen:
    Wenn wir das schikanöse Hartz IV System kritisieren, meinen wir damit ausdrücklich nicht die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bundesagentur und in den Jobcentern, die unter schweren Umständen arbeiten und nach besten Kräften versuchen, die Betroffenen zu unterstützen.“

    Kommentar:

    Falsch!

    Es gibt natürlich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bundesagentur und in den Jobcentern, die die Sanktionsgesetze nicht anwenden und ihre „Kunden“ nicht in den Selbstmord treiben wollen. Genau denen wird aber ihre Arbeit von oben erschwert, eben ohne Sanktionen ihre „Kunden“ in Arbeit vermitteln zu wollen. Wohin denn?, verdammt noch mal.
    Aber, und hier wiederhole mich eindringlich: Man muss dieses Sanktionsregime nicht unterstützen. Jeder hat heute die Freiheit, sich eine auskömmliche Arbeit in der „freien Marktwirtschaft“ zu suchen, wenn man denn noch eine findet. Viel Glück auch von hier aus für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der BA und in den Jobcentern.

    Anders ausgedrückt:

    Ich gehe ja auch nicht zur Bundeswehr nur weil ich keine Arbeit mehr in der „ freien“ Wirtschaft finde.

    • Diese verallgemeinerte Inschutznahme von Sachbearbeitern derJC, ist immer wieder ein Schlag ins Gesicht für Mio Leistungsempfängern, die sich in aller Regelmässigkeit ihr Recht vor dem Sozialgericht erkämpfen müssen, meist gehen sie kaputt oder haben alles Menschliche verloren..Sozialzombies!.
      Wenn Frau Kipping immer noch nicht klar sieht, kann ihr niemand mehr helfen, denn sie mißachtet die Eltern, die zugucken müssen wie das/die JC die Bildung der Kinder versucht zu unterbinden, Väter, Mütter, die ihrer Ausbildung entsprechend niemals wieder eingesetzt werden,(können), dafür die Regelung einspringt die das heißt : Sanktion, Sanktionen , egal wohin man sieht,. willkürliche Leistungskürzungen, Falschaussagen etc etc
      Von den ganzen erniedrigenden Behandlungen durch manchen JC Mitarbeiter, wie ach so Sozialhilfeempfänger gewesen, nach km(eine Tour 4,5km)..langen Fußmarsch zum Sachbearbeiter die dumme Aussage, heute noch nicht geduscht,,, der Schweiß steht ja auf der Stirn , Kind hat nicht zu studieren, Mutter ist ja auch nur Altenpflegerin etc etc..Nein Frau Kipping, solch dumme Aussage zeugt nur davon, Thema völlig daneben, nichts gelernt, also überflüssig und verlogen!
      Aber damit steht sie nicht allein, doch leider ist es so wie immer, Verallgemeinerungen „gegenüber“ den Sachbearbeitern stehen Verallgemeinerungen „durch“ die Sachbearbeiter , Presse, Gesellschaft gegenüber den Leistungsempfängern!!
      Doch an dieses Thema traut sich kaum jemand ran, da ist man falsch hier!Die Täter schützen und damit die Sachbearbeiter hintergehen, nämlich die, die ihr Möglichstes an Menschlichkeit noch ständig versuchen einbringen zu können.So viel Feigheit und Doppelmoral ist schlichtweg widerlich!

      • @Anette,

        „Doch an dieses Thema traut sich kaum jemand ran, da ist man falsch hier!“
        Und warum schreibst Du trotzdem wieder hier und verwendest, wie üblich, Verallgemeinerungen?

        Außerdem solltest Du endlich einmal erkennen, dass es die Gesetze sind, die den Jobcenter-Mitarbeitern überhaupt erst ermöglichen so zu handeln.
        Natürlich weiß auch sie, was in den Jobcentern abläuft und zwar recht genau, aber zur Politik gehört es
        eben auch, die eigentlichen Grundlagen für ihr unmenschliches Tun zu benennen und nicht sie allein dafür verantwortlich zu machen. (Soll sie den Zorn von hunderttausenden Jobcenter-Mitarbeiter aus sich ziehen?)
        Die eigentliche Verantwortung tragen die Politiker, die die „Agenda 2010“ überhaupt erst ermöglicht haben und an ihr festhalten, und genau das spricht Katja Kipping hier an!

      • Wer unter den derzeitigen Bedingungen im Job-Center arbeitet macht sich mit schuldig – ohne wenn und aber – . Solange sich Mitbürger von der BA instrumentalisieren lassen, haben die Machthaber und ihre Politmarionetten leichtes Spiel.

        Es ist eine reine Gewissensfrage, ob man diese Verstöße gegen das GG billigend in Kauf nimmt oder die Erwerbslosigkeit vorzieht.

        Volle Zustimmung @Karl Görtz und Anette!

        • @Rosi, @Anette, @Karl Görtz,

          ich will und werde auf keinen Fall Jobcenter-Mitarbeiter in Schutz nehmen, die gegen das Grundgesetz handeln, aber von Ihnen zu verlangen, selbst in die Erwerbslosigkeit zu gehen ist genau so ein Unrecht,
          wie es die Abgeordneten mit ihrer „Agenda 2010“ geschaffen haben.
          Eigentlich sollten sich alle Betroffenen von so etwas distanzieren und nicht Gleiches mit Gleichem vergelten wollen, sondern dafür kämpfen, dass das SGB II in der jetzigen Form abgeschafft wird, möglichst auch mit Unterstützung von Jobcenter-Mitarbeitern!
          Ich bin entsetzt über solche „Einstellungen“ und es werden wieder die eigentlich Verantwortlichen außen vor gelassen. Auch vergesst Ihr dabei, dass viele Jobcenter-Mitarbeiter ohnehin nur Zeitarbeitsverträge haben und somit zwangsläufig kurz über lang in den ALG II-Bezug gebracht werden, d.h. auch unsere Solidarität erhalten sollten.

          • Und ich bin auch entsetzt, wenn ich durch VA entmündigt werde. Für Deine Emotionen bist Du selbst verantwortlich! Es gibt Remonstrationspflicht, aber dann ist der Job weg, so spielt man doch lieber das Unschuldslamm. Und es gibt keine „eigentlich Verantwortlichen“, denn jeder trägt Verantwortung für sein Handeln, auch der, der Unrecht ausübt. Das sind Ausreden @Tangero.

            Es mangelt auf beiden Seiten, bei denen, die eine EGV unterschreiben und bei denen, die es durchführen.
            Mit gemeinsamen Widerstand wäre die Sache längst vom Tisch.

            • @Rosi,

              doch, es gibt die eigentlich Verantwortlichen, nämlich der Gesetzgeber!
              Daher handelt es sich auch nicht um „Ausreden“.
              Wer eine EGV unterschreibt, ist selber schuld und sollte sich auch nicht darüber beklagen, denn es gibt
              den Widerspruch, auch gegen eine EGV per VA, aber dazu muss man selber handeln und notfalls Klagen!

              „Es gibt Remonstrationspflicht, aber dann ist der Job weg“
              Genau, und dennoch wird es von Euch verlangt, womit ihr auf dem selben „Niveau“ steht, wie die Abgeordneten, die weiterhin an Sanktionen festhalten und das SGB II nicht antasten, was niemanden hilft.

              • Tut mir leid, Tanguero. Normalerweise sind wir immer einer Meinung, aber diesmal scheinst du dich in einem Täter-Opfer-Spiel selbst gefangen zu haben. Es mag sein, dass viele JC-Mitarbeiter auch ein Unbehagen verspüren wenn sie eine schwangere Frau sanktionieren oder einen Mann in die Obdachlosigkeit schicken müssen. Fakt ist aber, dass solche Menschen sich schon am nächsten Tag keine Gedanken mehr über ihr Opfer machen. Ein Schreibtischtäter bleibt ein Täter, egal ob jetzt die Politik dahinter steht oder nicht. Ich habe mit solchen Leuten kein Mitleid, sonst müsste ich ja mit vielen stiefeltretenden Subjekten aus der Geschichte auch Mitleid haben, weil sie ja auch nur das getan haben was man von ihnen verlangt hat. Das ist doch immer die gleiche Ausrede: „Ich habe ja nur Anweisungen und Befehle befolgt“. Ohne die kleinen Befehlsempfänger, die jede Sauerei stur ausgeführt haben, wären der Geschichte viele Diktatoren erspart geblieben.

                Wenn es mehr Inge Hannemanns geben würde anstatt solcher JC-Mitarbeiter, die sagen, „Lieber lass ich den Hartzer verrecken, als mich selbst in Gefahr zu bringen“, dann würden wir hier auch nicht Kommentare über das menschenverachtende Hartz-IV-System schreiben müssen.

                • Ingo, es geht immer noch hauptsächlich um das System. Nicht um den einen oder anderen allein, der sich auf der einen oder anderen Seite gefangen hat. Vergiss das bitte nicht. Mit denen kannst du hinterher abrechnen, wenn sich ihre Schuld beweist. So aber machst du auch nichts anderes, als diese „Arbeitslose sind Sozialschmarotzer“-Schreier der anderen Seite, und das weisst du.

                  LG,
                  H.-W.

                  • H.-W. „… es geht immer noch hauptsächlich um das System“.

                    Das System (als eine Gesamtheit von Elementen als funktionales Gebilde einzelner Körper) besteht in diesem Fall aus Menschen die sich diesem System freiwillig oder unfreiwillig angeboten haben. Wenn Du den JC-Mitarbeiter nicht als Element dieses Systems ansiehst, dann frage ich mich, wen Du dann als ein einheitlich geordnetes Ganzes ansiehst? Ich wiederhole es aber gerne in abgewandelter Form noch einmal: „Ohne die kleinen Befehlsempfänger, die jede Sauerei stur ausführen, wären viele Ungerechtigkeiten in der Welt nicht möglich.“

                    Als Diogenes von Sinope mit einer Laterne in der Hand am hellichten Tage auf dem Marktplatz von Athen war, sagte er „Ich suche einen Menschen“. Wenn Du einen Menschen, der im Jobcenter arbeitet, gefunden hast, dann kannst Du uns gerne davon berichten.

                    • Ingo, „Wenn Du DEN JC-Mitarbeiter nicht als Element dieses Systems ansiehst,…“, wer soll denn das sein, DIESER eine? Vlt. werden sie ja irgendwo alle geklont. Außerirdische 😉
                      Aber dazu wärest du eher in der Beweispflicht. 😀

                      Gegen deinen Satz mit dem Befehlsempfänger habe ich ja gar nicht einzuwenden. Nur sind mir deine angeblichen Kausalitäten bez. der homogenität heterogen fühlender Menschen nicht ganz schlüssig, geradezu unlogisch, gell? 😉

                      Nebenbei kenn ich einige, die sich dort gegen dieses System geradezu stemmen, und ich habe echt was dagegen, diese allein auf der Strecke zu lassen, nur weil einige hier eine besondere Menschenrasse „aller Jobcentermitarbeiter“ kreieren wollen. So weit sind WIR noch nicht!

                      Grüße,
                      H.-W.

                  • @ H.-W.

                    H.-W./ 7. Juni 2014 at 23:31: „ … wer soll denn das sein, DIESER eine? […] Aber dazu wärest du eher in der Beweispflicht […] Nur sind mir deine angeblichen Kausalitäten [..] geradezu unlogisch.“
                    Fängt Du jetzt wie ein gewisser JC-Frank an und verlangst empirische Beweise? Nun gut; Sanktionen laufen nach dem Kausalgesetz ab. § 10 SGB II (Ursache) sagt, dass Du gefälligst einen Hilfsarbeiterjob annehmen sollst. Wenn Du das nicht tust, dann wirst Du sanktioniert (Wirkung). Wer hat dich denn jetzt in diese Lage gebracht; Frau Nahles, Frank-Jürgen Weise oder diese ominöse Bundesagentur für Arbeit? Es war einzig und allein der kleine JC-Befehlsempfänger, der ohne darüber zu reflektieren jede Schweinerei mitmacht und nach einer gewissen Zeit nicht einmal mehr von der BA gelenkt werden muss. Ob Du dem jetzt ein Gesicht mit „DIESER eine“ geben möchtest ist irrelevant, weil „DIESER eine“ das ganze System repräsentiert. Mephisto sagt zu Faust „Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war“, und genauso sehe ich diesen einen JC-Mitarbeiter, als Teil eines größeren Teils der ALLES ist.

                    H.-W./ 7. Juni 2014 at 23:31: „Vlt. werden sie ja irgendwo alle geklont. Außerirdische“
                    Dein Vergleich mit den Außerirdischen ist gar nicht so verkehrt: „Wir sind die Borg. Sie werden assimiliert werden. Deaktivieren Sie Ihre Schutzschilde und ergeben Sie sich. Wir werden Ihre biologischen und technologischen Charakteristika den unsrigen hinzufügen. Ihre Kultur wird sich anpassen und uns dienen. Widerstand ist zwecklos!“ heißt im BA-System „Wir sind die BA. Sie werden assimiliert werden. Unterzeichnen Sie die EGV und ergeben Sie sich. Wir werden Ihre physischen Leistungsfähigkeiten dem Arbeitsmarkt hinzufügen. Ihre Arbeitskraft wird sich anpassen und uns dienen. Widerstand ist zwecklos!“.

                    H.-W. / 7. Juni 2014 at 14:59: „Alleine schon, dass du die vielen Mitarbeiter auf unserer Seite dort ausschliesst, ist doch unklug.“
                    Stimmt, die Seite von Inge Hannemann wird ja geradezu überschwemmt mit JC-Mitarbeitern die sich mit uns solidarisieren wollen.

                    H.-W. / 7. Juni 2014 at 20:39: „Ein Marcel Kallwass wird doch nicht schlagartig ein böser Mensch in diesem Sinne, sobald er diesen Job angetreten hätte, sondern ganz im Gegenteil.“
                    Ich bin mir fast schon sicher, dass Marcel Kallwass mit Absicht seine Entlassung forciert hat, denn ihm schien auch klar zu sein, dass er dort „nicht alt wird“ und auch nicht alt werden möchte.

                    H.-W. / 7. Juni 2014 at 20:39: „Wir brauchen Menschen dort vor Ort, die in unserem Sinne denken und auch handeln, soweit es geht.“
                    Man kann natürlich davon träumen, dass auf einmal Dutzende oder sogar hunderte JC-Mitarbeiter von heute auf morgen sich dem System verweigern und mit wehenden Fahnen zu uns überlaufen. Nur leider ist das ein Wunschdenken!

                    Man hatte mir auch schon einen Job im Jobcenter angeboten. Wir beide sind ja „Akademiker“ (ich glaube mich zu erinnern, dass Du Elektro-Ingenieur bist) und deshalb versuchen sie uns ja in ihr Boot zu holen. Auf diese Weise können sie einige Akademiker aus der Arbeitslosenstatistik herausrechnen und man kann so auch noch dieses aufmüpfige arbeitslose Akademikergesindel davon abhalten auf irgendwelchen Blogs Ärger zu machen. So kann man Leute auch mundtot machen. Wie ich aber sehe, bist Du dieser „Verlockung“ ein Teil (JC-Mitarbeiter) ihres Systems zu werden auch nicht erlegen.

                    Ich hatte vor einiger Zeit auch noch so mädchenhafte Vorstellungen von dem netten JC-Mitarbeiter, der nur seinen Job tut und auch ein Opfer des Systems ist. Davon habe ich mich aber befreit und sehe den JC-Mitarbeiter jetzt als das an was er auch ist, nämlich ein Teil des Systems das mitleidlos im Sinne dieses Systems agiert.

                    H.-W./ 7. Juni 2014 at 23:31: „Nebenbei kenn ich einige, die sich dort gegen dieses System geradezu stemmen, und ich habe echt was dagegen, diese allein auf der Strecke zu lassen“
                    Falls es wirklich JC-Mitarbeiter gibt, die auf unserer Seite sind, dann sollen die sich zeigen (es reicht ja schon hier auf der Seite anonym einmal ‚Hallo‘ zu sagen). Dann werde ich gerne Abbitte tun und meine negativen Äußerungen über JC-Mitarbeiter zutiefst bedauern. Solange das aber nicht geschieht, solange muss ich davon ausgehen, dass nur Frau Hannemann als ehrlicher aufrichtiger JC-Mensch von Diogenes von Sinope (siehe oben) mit einer Laterne in der Hand am hellichten Tage auf dem Marktplatz von Athen (oder dem Rathausmarkt von Hamburg) gefunden wurde.

                    Wir sollten der BA aber nicht die Genugtuung geben, dass wir uns jetzt schon gegenseitig bekämpfen. Das eine oder andere mag unterschiedlich gesehen werden, aber ansonsten sind wir uns doch über dieses System einig: „Es muss zerschlagen werden“.

                    Gruss
                    Ingo

              • @Tanguero

                Zitat:
                „Genau, und dennoch wird es von Euch verlangt, womit ihr auf dem selben “Niveau” steht, wie die Abgeordneten, die weiterhin an Sanktionen festhalten und das SGB II nicht antasten, was niemanden hilft.“

                Das ist dreist und frech!!! Danke sehr. Niveau? Davon kann hier keine Rede sein!
                Wenn ich ein Jobangebot erhalte vom Jobcenter, so lehne ich das ab, weil mit meinem Gewissen nicht vereinbar. Dann bekomme ich im schlimmsten Fall eine Sanktion wegen Arbeitsverweigerung und lande mal wieder beim Anwalt. „Was Du nicht willst das man Dir tut, das füge auch keinem Anderen zu.“ So sieht das aus.

                Einer gibt den Schießbefehl und der Andere schießt. Ist jetzt der, der geschossen hat kein Mörder und kann er sich damit rausreden nur den Befehl zu befolgen?

                Das ist meine Position und ich bin weder rachsüchtig noch wünsche ich irgendwem Schlechtes oder Böses.

                • @Rosi, @Ingo,

                  “Was Du nicht willst das man Dir tut, das füge auch keinem Anderen zu.”
                  Das machst Du aber, wenn Du von allen Jobcenter-Mitarbeitern forderst, dass sie sich kündigen lassen, bzw. selbst kündigen sollen!
                  Um es noch einmal deutlich zu machen:
                  Ich will und werde diese Befehlsempfänger nicht in Schutz nehmen und gehe sogar gegen sie vor (z.B. in Form von Petitionen in denen ich Disziplinarverfahren gegen sie fordere),
                  aber, wie auch @H.-W. sehr treffend festgestellt hat, gibt es auch unter ihnen welche
                  , die im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegen dieses System kämpfen und denen daher auch unser Respekt und Solidarität gehören sollte.
                  Ich wehre mich daher nur gegen diese unhaltbaren Verallgemeinerungen, wie eben „alle Jobcenter-Mitarbeiter“
                  Auch hier sollte man Differenzieren, und nicht alles und jeden über einen Kamm scheren, was andere schon zur Genüge tun und weshalb gerade wir uns davon unterscheiden sollten.

                  • ich vergaß:

                    Ist Euch eigentlich klar, dass Inge Hannemann nach wie vor eine Jobcenter-Mitarbeiterin ist und dies auch bleiben möchte, auch wenn sie zur Zeit freigestellt ist?
                    Fordert Ihr also auch von ihr, dass sie kündigen soll?

        • @-Rosi

          7. Juni 2014 at 13:44

          Stimmt! Punkt!

      • @Annette,

        du ziehst deine Grenze VOR dem Jobcenter.
        Begreife doch bitte, dass diese Grenze sich IM Jobcenter selbst verortet.
        Alleine schon, dass du die vielen Mitarbeiter auf unserer Seite dort ausschliesst, ist doch unklug.

        Gruß,
        H.-W.

        • H.W.

          Ich schließe niemanden aus, sondern lebe mit den gemachten Erfahrungen, die ich nicht alle am eigenen Laib verspüren musste, sondern gerade wieder einmal ein HartzIV Empfänger-Ehepaar, die ich zur Gerichtsverhandlung begleitete etc etc, weil sie nervlich unten, ganz unten waren.

          HartzIV Empfänger kam mit Darmdurchbruch ins KH, wurde operiert, Bauchfell etc etc gereinigt, er überlebte, erhielt einen Stoma und kam nach gut 4 Wochen wieder nach Hause.Dort wurde er schon mit einem Schreiben seiner SB konfrontiert, 30%ige Sanktion, weil er sich nach dem ersten Schreiben nicht gemeldet hatte.
          Die Ehefrau, die Vormund für den Onkel(78J) ist, musste sich demnach um beide kümmern und war völlig überfordert, weil ihr die Angst im Nacken saß, denn Onkel hatte einen Schlaganfall, Ehemann wie oben berichtet.Sie wusste nicht wer wird überleben(kurz ,beide taten es zum Glück). In diese rZeit kam der erste Brief vom JC, was wir später fest stellten.
          Da alles zu lang werden würde, Kurzfassung!
          Vorstellung bei einer Leiharbeitsfirma, was nicht ging, er war als Notfall ins KH gekommen, wovon die SB benachrichtigt wurde.
          Wiede rZuhause meldete er sich sofort wieder, die nächste Aufforderung erfolgte, wieder Leiharbeitsfirme.Er wurde vorstellig, hatte an dem Tag aber eine erneute Sanktion , die nahm er zur Leiharbeitsfirme mit.Von dort war man so freundlich beim SB anzurufen um mitzuteilen, de r Herr ist vorstellig, was die Sanktion sollte wurde gefragt, zumal der gute Mann noch in die Reha muss…usw usf…alles landete beim Gericht, weil die SB alles anders sah.
          Ich suche die netten SB schon lange, Pech gehabt, oder gibt es sie so wenig, zumal gerade unser JC immer wieder als das Schlimmste in ganz Sch-Holstein bewertet wurde.!

          • Ich kenne das in ähnlicher Form doch auch alles, und fühle mit dir. Zumal sich die Situation dort mittlerweile auspolarisiert. Die schlechten bleiben dort, die guten gehen, weil sie es nicht mehr aushalten. Und gerade deshalb gibt es diese Menschen in den Jobcentern selbst auch noch, die diese Verhältnisse auf unserer Seite mit anprangern, und die wir einfach nicht auf der Strecke lassen können. Ein Marcel Kallwass wird doch nicht schlagartig ein böser Mensch in diesem Sinne, sobald er diesen Job angetreten hätte, sondern ganz im Gegenteil. Wir brauchen Menschen dort vor Ort, die in unserem Sinne denken und auch handeln, soweit es geht. Verstehst du das nicht doch ein wenig?

            Grüße,
            H.-W.

          • Wenn ich das Sagen hätte, wäre dieser Schikanestall schon längst geschlossen worden, was übrigens zu Zeiten http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Jagoda auch schon mal Thema war. Vielleicht sollte ich mich auch mal wie Schröder ans Kanzleramt fest ketten. Nur heute kräht kein Schwein mehr danach. Die würden mich heute bemitleiden und in die Psychiatrie einliefern. Hätten sie übrigens damals mit Schröder machen sollen, dann würden heute noch viele Betroffene leben. Übrigens tun das viel zu Wenige, ich meine protestieren und sich empören. Tausende müssten es eigentlich sein und hier kommentieren. Hier kommentieren aber fast immer die Selben, mich inbegriffen, halt wie die letzten Mohikaner über die sich Merkel amüsiert.

            Wenn mich zwei Männer festhalten und ein dritter Mann verlangt von mir alles zu tun was er will mit der Drohung, mich bei Weigerung zu töten, und ich habe die Möglichkeit, mich aus dieser Situation zu befreien indem ich alle drei Männer in Notwehr töte bevor sie mich töten, wäre ich in den Augen der Bundesregierung ein Gewalttäter, ein Amokläufer und psychisch krank. Keiner, außer ich wüsste, was vorher geschah und wie es dazu kommen konnte.

            Mein Vater gab mir mit auf den Weg: „ Vogel friss, oder stirb.“

      • „Wie lange noch die Angst um Arbeitsplätze? (1/2) « Hinter den Schlagzeilen

        Auf der einen Seite Menschen ohne Arbeit, demoralisiert, psychisch am Boden, gedemütigt und drangsaliert von den Behörden. – Auf der anderen Seite, Millionen, die sich gehetzt fühlen, genötigt in der gleichen Zeit immer mehr Arbeit zu leisten, diszipliniert auch durch die grausame Angst vor Arbeitslosigkeit. Die Lösung läge auf der Hand – und wird von interessierten Kreisen doch bis heute wirksam verhindert. Rainer Thiels engagierter und gut recherchierter Aufsatz macht deutlich: Angst, Druck und Demütigung sind keine Naturkonstanten. Sie können von Menschen verändert werden, wie sie von Menschen geschaffen wurden. Zeit, das Thema “Arbeitszeitverkürzung” ganz oben auf die politische Agenda zu nehmen.“

        http://hinter-den-schlagzeilen.de/2014/06/06/wie-lange-noch-die-angst-um-arbeitsplaetze-12/#more-16493

    • Ich wollte mir noch anhören was nach Katja Kipping so alles erzählt wurde.

      Schon nach den ersten Minuten von Herrn Albert Weiler (CDU/CSU) ab 01:54:20
      „… ich habe nach meinen Ausbildungen selber bei der Eisenbahn Klo’s geputzt, ich habe Wagen gereinigt, aus den Aschenbechern habe ich Kaugummis raus gekratzt und fühlte mich da nicht unwohl bei weil es meine Arbeit war, weil ich nicht Arbeitslos werden wollte, sicherlich wollte ich das nicht auf Dauer machen, aber ich hab’s gemacht weil ich nicht Arbeitslos werden wollte und fühle mich von ihnen diffamiert, für diese Arbeit, ich sage mal keine Arbeit ist schändlich, jeder soll für seine Arbeit geehrt werden, und das ist wichtig, und ich ehre jeden, egal was er tut und auch wenn er wie ich Aschenbecher geleert habe.“
      frage ich mich was Herr Weiler damals verdient hatte und wie die gleiche Tätigkeit bei der „Eisenbahn“ heute bezahlt wird.
      Was Herr Weiler danach noch erzählte war etwas über das Ausgeben des hart verdienten Geldes der Steuerzahler, Spaltung der Gesellschaft, … und dass Sanktionen natürlich notwendig sind. Da hoffe ich doch für Herrn Weiler, dass auch seine jetzige Arbeit geehrt wird.

      http://dbtg.tv/fvid/3492147

      18. Wahlperiode
      40. Sitzung vom 06.06.2014
      Gesamtaufnahme der Plenarsitzung

      • Weiler (CDU/CSU): “… ich habe nach meinen Ausbildungen selber bei der Eisenbahn Klo’s geputzt, ich habe Wagen gereinigt, aus den Aschenbechern habe ich Kaugummis raus gekratzt und fühlte mich da nicht unwohl bei, weil es meine Arbeit war, weil ich nicht Arbeitslos werden wollte, sicherlich wollte ich das nicht auf Dauer machen, aber ich hab’s gemacht weil ich nicht Arbeitslos werden wollte …“

        Albert Weiler, geb. 1965
        1990 machte Weiler in Köln sein Abitur und im Anschluss daran eine Ausbildung zum Elektroanlageninstallateur und Energieanlagenelektroniker.
        1992 bis 1995: Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Brühl im Rheinland.
        1996 bis 2002 absolvierte er ein Studium zum REFA – Betriebswirt.
        1997 machte er eine Ausbildung im Arbeits-, Tarif- und Eingruppierungsrecht beim Pädagogischen Institut für die Wirtschaft in Bebra.
        2007 bis 2009: Studium der Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin.
        [Quelle: WIKIPEDIA]

        Das Herr Weiler in seinen Studienjahren zwischen 1992 und 2009 einmal einen Semesterferienjob als Bahnreiniger für ein bis zwei Wochen gemacht hat, dass glaube ich ihm sogar. Dass er das aber als seinen damaligen Job verkaufen will, obwohl auf WIKIPEDIA seine Studienzeiten aufgelistet sind und er auch noch Energieanlagenelektroniker ist, zeigt, was diese Leute von uns Bürgern halten: „Dem dummen Stimmvieh kann man alles erzählen“.

        Weiler 02:00:00 „…. explizit auf Möglichkeiten von Sanktionen hingewiesen wird.“
        Was Herr Weiler nicht sagt, ist, dass es sich bei einer EGV um einen einseitigen Vertrag handelt, bei dem der ALG II Empfänger zwar seine Unterschrift drunter setzen darf, er aber ansonsten kein Mitspracherecht hat. Das es sich bei der Eingliederungsvereinbarung um einen öffentlich-rechtlichen Vertrag als Austauschvertrag im Sinne des § 55 SGB X handelt wird natürlich gerne von der BA und den Jobcentern verschwiegen, ansonsten könnte der Hartz-IV-Empfänger ja noch auf den Gedanken kommen, dass für ihn das Vertragsrecht nicht gilt.

        Weiler 02:00:40 „Schließlich muss das Ziel sein, einen Arbeitslosen wieder in Arbeit zu bringen“.
        Welche Arbeit er damit meint, ist uns wohl allen klar. Ausbau des Niedriglohnsektor (Lohnsklaven).

        Weiler 02:01:00 „Mitwirkungspflichten finden sich überall im Sozialgesetzbuch“.
        Herr Weiler hat wohl in seinem jahrelangem Studium noch nie etwas vom Grundgesetz gehört. Er könnte sich aber als Politiker wenigstens einmal Art. 20 Abs. 1 GG – „Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat“ und Artikel 1 GG – (1) „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt“ durchlesen, dann würden ihm vielleicht die Worte „sozialer Bundesstaat“ und „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ auffallen.

        Auch dieser Mann hat sich als Berufspolitiker ein schönes Nest gebaut und wird sicherlich alles daran setzen, nie aus diesem Nest geworfen zu werfen. Der Mann weiß ganz genau, wie alle unsere „Volksvertreter“, dass es in dieser hochtenisierten Welt kaum noch echte Jobs gibt und Hartz-IV nur als Druckmittel zur Erzeugung von Lohnsklaven ins Leben gerufen wurde.

        [siehe auch meinen „etwas längeren Kommentar“ weiter unten: Frage 1 (Fachkräftemangel), Frage 4 (Hartz-IV und Sanktionen) und Frage 8 (Berufspolitiker)]

        • In seiner Biographie des Bundestages ist auch noch „Lokomotivführer bei der DB“ angegeben. Das war dann vermutlich in den 90ern, und das zu wesentlich besseren Löhnen als heutzutage nach der Agenda 2010.
          Ich dachte immer, dass das eine eigene Ausbildung ist, dann hat er diese Tätigkeiten vermutlich auch nur in seiner Funktion als Lokführer ohne Zugbegleiter oder Reinigungspersonal durchgeführt. Ansonsten finden sich noch Tätigkeiten als Geschäftsführer, Leitung, Dozent, Referent, …

          Mir kommt es gelegentlich so vor als ob bestimmte Politiker ein früheres Ausbildungstrauma hatten und deswegen in die Politik gewechselt sind und dann meinen, dass andere für wenig Geld und mit Sanktionen ihre traumatischen Erlebnisse ausbaden sollen, aber nicht nur während einer Ausbildung sondern als Erwachsene über mehrere Jahre.

          http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete18/biografien/W/weiler_albert/259304
          (…) Ausbildung zum Elektroanlageninstallateur und Energieanlagenelektroniker; Lokomotivführer bei der Deutschen Bahn; Leitung Sachgebiet Organisation beim Deutschen Patentamt in Jena; Leitung (…)

          • Ach, gerade erst gesehen, 12 Semester / 6 Jahre „Produktivitätssteigerung und Prozessoptimierung“
            http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete18/biografien/W/weiler_albert/259304
            „1996 bis 2002 REFA – Institut Darmstadt/Dortmund, Studium zum REFA – Betriebswirt, Schwerpunkte: Produktivitätssteigerung und Prozessoptimierung“

            In diesen historischen Tagen (WW I+II) darf man auch schauen wie sich die REFA historisch entwickelt hat ohne gleich in den Verdacht zu geraten irgend jemandem irgend etwas unterstellen zu möchten. Waren die REFAs nicht die, die als mit ihren Stoppuhren in den Fabriken mit Akkordarbeit unterwegs waren? Ich habe das in den 80er mal bei einem Ferienjob erzählt bekommen.

            http://de.wikipedia.org/wiki/REFA
            Der REFA – Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung ist Deutschlands älteste Organisation für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung. REFA entwickelt Methoden zur betrieblichen Datenermittlung und zum Management, stimmt diese mit den Tarifparteien ab und überführt sie in eine verbandseigene Lehre. Verbandszweck ist die „Steigerung der Wirtschaftlichkeit durch Ausbildung“.

            Gründungsdatum: 30. September 1924 als Reichsausschuß für Arbeitszeitermittlung
            (…)
            Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der REFA-Verband der Deutschen Arbeitsfront eingegliedert. Im Zuge der Einschränkung der Freizügigkeit der Arbeitskräfte kam es danach in den ersten Jahren verstärkt zu Protesten gegen die REFA-Methoden, da diese mit einer Verschärfung der Arbeitsbedingungen verbunden waren, bis das Risiko solcher Proteste als zu groß erachtet wurde, da sogenannte „Bummelanten“ in Konzentrationslager verbracht wurden. Im Jahr 1929 hatte der REFA 1.650 Zeitnehmer ausgebildet. 1943 waren es rund 12.000. Dieser Bedarf entstand vor allem im Zusammenhang mit der umfangreichen Einarbeitung von Zwangsarbeitern und der Einführung vereinfachter und standardisierter Fertigungsverfahren und Bauteile unter den Rüstungsministern Fritz Todt und Albert Speer. Der Verband wurde deshalb nach Ende des Krieges aufgelöst und formierte sich um Regionalverbände neu.

            Der REFA-Verband konzentrierte sich anfänglich unter dem Einfluss des Scientific Management auf die Etablierung und Verbreitung der Zeitermittlung für Kalkulationen und Akkordarbeit. Dabei beschränkte er sich zunächst auf das wirtschaftlich orientierte Arbeitsstudium in Arbeitssystemen. Der Entwicklung des Industrial Engineering in den USA folgend öffnete der REFA in den 1960er Jahren seine Methodenlehre und sein Betätigungsfeld entsprechend und ergänzte sie durch moderne Planungsverfahren. Außerdem nahm man wesentliche arbeitswissenschaftliche Elemente auf und stellte in den 1970er Jahren die menschengerechte Arbeitsgestaltung als gleichrangiges Ziel neben die Wirtschaftlichkeit. Dies schlug sich in einer Namensänderung 1977 nieder.

        • Nachtrag zu oben: “ … der BA …“ sowie „…. aber in WIRKLICHKEIT …“

          Was Herr Weiler nicht sagt, ist, dass es sich bei einer EGV um einen einseitigen Vertrag ‚der BA‘ handelt, bei dem der ALG II Empfänger zwar seine Unterschrift drunter setzen darf, er aber ansonsten kein Mitspracherecht hat. Das es sich bei der Eingliederungsvereinbarung ‚aber in WIRKLICHKEIT‘ um einen öffentlich-rechtlichen Vertrag als Austauschvertrag im Sinne des § 55 SGB X handelt, wird natürlich gerne von der BA und den Jobcentern verschwiegen, ansonsten könnte der Hartz-IV-Empfänger ja noch auf den Gedanken kommen, dass für ihn das Vertragsrecht nicht gilt.

          § 15 SGB II Eingliederungsvereinbarung: 1.) Die Agentur für Arbeit soll im Einvernehmen mit dem kommunalen Träger mit jeder erwerbsfähigen leistungsberechtigten Person die für ihre Eingliederung erforderlichen Leistungen vereinbaren (Eingliederungsvereinbarung).

          Fachliche Hinweise zu § 15 „Es wurde klargestellt, dass es sich bei der Eingliederungsvereinbarung um einen öffentlich-rechtlichen Vertrag als Austauschvertrag im Sinne des § 55 SGB X handelt.“

          Ein „Austauschvertrag“ bedeutet, dass ein Vertragsschluss zwischen zwei gleichberechtigten Partnern und keine einseitige Vorgabe durch den Leistungsträger erfolgen soll (SG Hamburg, Az.: S 12 AS 820/07 ER).

  9. @M.H.,

    gerade durch ihre Anfragen hat „Die Linke“ ja schon einiges aufgedeckt, wie z.B. die Ausweitung der
    Waffenexporte, aber natürlich besonders im Bereich der „Sozialpolitik“. Zwischenzeitlich ist auch festzustellen, dass immer mehr Abgeordnete von den Grünen sich in ihren Positionen den Linken nähern, was gerade erst bei den Debatten zum Mindestlohn, der bereits seit etlichen Jahren von den Linken gefordert wurde, wieder deutlich wurde.

    Der Vorschlag von @H.-W. sollte natürlich nicht aus den Augen verloren werden, denn leider zeigt sich
    noch immer, dass gerade unter den Betroffenen das Thema Solidarität im gemeinsamen Kampf gegen
    die „Agenda 2010“ und ihrer angedrohten „Reform“ noch viel zu wenig ausgeprägt ist und durch „Grabenkämpfe“ untereinander sogar stets leider in Frage gestellt wird, was wohl auch durch Rechtspopulisten besonders gefördert wird.

    Bin daher auch sehr gespannt auf die heutige Debatte, die im Parlamentsfernsehen ab 10:45 Uhr übertragen wird (schade, dass ich sie nicht „live“ miterleben kann).

  10. Wieder ein kleines Stück mehr „Gerechtigkeit“ für ALG II-Empfänger in Berlin und eine „Watsche“ für die CDU:
    http://www.morgenpost.de/berlin/article128775206/Sozialgericht-kippt-Heiz-Pauschalen-fuer-Hartz-IV-Empfaenger.html

  11. Linke will Hartz IV-Sanktionen abschaffen
    http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/linke-will-hartz-iv-sanktionen-abschaffen-90016113.php

    Morgen wird man ja sehen (oder lesen) was die „anderen“ dazu sagen werden.

    • Dazu, ohne dass ich im Moment weiter dazu recherchieren könnte. Ein Artikel in der „Junge Welt“ berichtete, dass die LINKE im Bundestag durch Anfragen usw. weiter dazu beitragen will, die politischen Geschehnisse vor der bevorstehenden Hartz-„Reform“ 2015 mehr in die politische und allg. Öffentlichkeit zu bringen. Ich bin parteilos und der Politik der LINKEN gegenüber durchaus auch skeptisch gegenüber. Hier aber zeigt sich: Die Linke ist zur Zeit vielleicht die einzige Partei, welche die fast gänzlich schon als Hinterzimmerpolitik betriebene Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik wieder zu einem gesellschaftspolitischen Thema werden lassen will, siehe hier: Thema Arbeitszeitverkürzung von Inge Hannemann. Dafür Annerkennung. Politisch finde ich das als Erwerbsloser genau gut, dass Frau Hannemann einerseits parteilos bleibt, die LINKE andererseits offen ist für eine solche Zusammenarbeit mit Frau Hannemann. Hoffe sehr, dass dieser Weg des Zusammengehens sich ausweitet. Bin deshalb auch z. B. dem Vorschlag von @H.-W. gegenüber offen, über Formen von Organisation nachzudenken, bzw. anzustreben.

    • Tanquero, danke für Hinweis, danke an Frau Hannemann. Eine sehr gute Aufstellung von Argumenten! Ganz klar und einfach und mit sehr viel Inhalt! Kann deshalb z. B. auch als „Merkliste“ genommen werden, um „im Junge“ der Informationen“ wichtige Themen zu beachten, herauszufiltern und weiter zu bearbeiten.

  12. Ab Minute 27 wird hier die Arbeitszeitverkürzung auf den Punkt gebracht.

  13. Es ist mal wieder jemand ausgerastet.
    Dieses Mal im Jobcenter Duisburg.

    Obwohl gerade einmal die Hälfte des Jahres erreicht ist, hat das Jobcenter Duisburg in diesem Jahr insgesamt schon neun Strafanzeigen erstattet und 69 (!) Hausverbote ausgesprochen.

    Das ist doch nicht mehr normal!
    Mein Eindruck: Das Hartz-IV-Ding schafft viel böses Blut und droht, komplett aus dem Ruder zu laufen.

    https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/mann-mit-schlagstock-loest-grosseinsatz-im-jobcenter-duisburg-aus-id9428756.html

  14. Hat dies auf infragesteller rebloggt und kommentierte:
    Nicht aus Faulheit, sondern aus Lebenslust und gegen die moderne Sklaverei!

  15. Ob nun 30 STUNDEN WOCHE, bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), Hartz-IV-Sozialschmarotzer, Journaille, Wirtschaftshaie, Politikmarionetten, Fachkräftemangel oder Lohnsklave; es geht doch eigentlich bei diesen ganzen Diskussionen auf solchen Internetseiten nur darum, den unmündigen und naiven Bürgern da draußen die Augen zu öffnen. Ich bin mir aber sicher, dass sich 90% aller Bürger keine Gedanken über soziale Gerechtigkeit, Demokratie oder Menschenrechte machen und schon gar keine Gedanken über Dinge die auch ihr eigenes Leben einmal betreffen könnten oder sogar schon betreffen. Wenn man sich jeden Tag die Propaganda der Medien anhört, dann kann man wohl irgendwann auch nicht mehr eigenständig denken.

    Komprimieren wir es doch einfach einmal für den ‚Otto-Normalbürger‘ da draußen und stellen wir stellvertretend für ihn einige Fragen die wir auch gleichzeitig beantworten.

    Frage 1: Was hat es denn eigentlich mit dem Fachkräftemangel auf sich?
    Antwort 1: Hierzu schreibt die Wirtschaftswoche: „Der Fachkräftemangel-Alarmismus, den die Wirtschaftsverbände schüren, und der in Ministerien und Parteien unkritisch übernommen wird, ist reine Propaganda. Die Frage ist nur, zu welchem Zweck? Denn schließlich ist die Frage des Fachkräftemangels keine neutrale, objektiv zu beantwortende, sondern immer von Interessen beeinflusst. Dass Arbeitgeber immer ein großes Interesse an einem großen Angebot des Arbeitsmarktes haben, nicht zuletzt um die Entlohnung niedrig halten zu können, hat sich mittlerweile ebenfalls herumgesprochen. Ebenso die Tatsache, dass es für Arbeitgeber in jedem Fall sinnvoll ist, einen Fachkräftemangel zu behaupten und den Staat dazu zu veranlassen, das Arbeitskräfteangebot möglichst groß zu machen.“
    „Der Fachkräftemangel ist die größte Lüge von Wirtschaft und Politik“ sagt Roland Günther, Personalberater bei Personal punktgenau. Die Unklarheiten beginnen aber schon im Wort „Fachkräftemangel“. Wer ist eine Fachkraft? Eine Fachkraft ist nach der Definition des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung jeder, der eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen hat. Ebenso unbestimmt ist der „Mangel“. Ob er herrscht, wird jemand, der das betreffende Gut nachfragt, anders beurteilen als derjenige, der es anbietet. Ein Maurer auf Stellensuche wird vermutlich kaum über einen Mangel an Maurern klagen. Ob im Handwerk wirklich Auszubildende fehlen, wie momentan gerade in allen Medien verbreitet wird, oder ob das nur wieder die gleiche Lüge ist wie der angebliche Ingenieurmangel in Deutschland (siehe Frage 2), da kann sich ja jeder seine eigenen Überlegungen zu machen.

    Frage 2: Es wird in den Medien immer davon gesprochen, dass 50.000 Ingenieure in Deutschland fehlen. Auf der anderen Seite gibt es 20.000 arbeitslose Ingenieure. Wie kann so etwas denn möglich sein?
    Antwort 2: Wenn tatsächlich 50.000 Ingenieure fehlen, dann könnte man doch die 20.000 arbeitslosen Ingenieure nehmen und sie in die Bereiche vermitteln in denen sie ihr Studium absolviert haben. Wenn das eine oder andere aus dem Studium etwas eingerostet ist, dann wird das Unternehmen sicherlich bei dem „Ingenieurmangel“ einen Auffrischungskurs aus der Portokasse bezahlen. Da wären es also nur noch 30.000 Ingenieure die fehlen. Wir können uns ja mal die Absolventenzahlen an deutschen Hochschulen im MINT-Bereich ansehen, um zu schauen ob vielleicht wirklich zu wenig Ingenieure ausgebildet werden. Aber was sehen wir da? Die deutschen Hochschulen bilden selbst in so schwierigen Studiengängen wie Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik und Ingenieurwissenschaften drei Mal so viele Absolventen aus wie tatsächlich am Markt untergebracht werden können. Die Folge ist, dass massenweise Akademiker zuerst in Hartz-IV (einige Absolventen hatten sogar einmal davon geträumt C4-Professor zu werden, aber ein kleiner Trost bleibt ihnen ja, denn die römische IV in Hartz-IV ist ja auch eine 4) und dann in Hilfsarbeiterjobs landen, da die Sanktionsvermittler im Jobcenter die „Waffe § 10 SGB II“ in die Hand gedrückt bekommen haben, ohne auch nur zu ahnen, dass sie damit nicht nur gegen das Menschenrecht sondern auch gegen das Grundgesetz verstoßen (§ 10 SGB II ist weder mit Art. 12 GG, und schon gar nicht mit Art. 1 Abs. 1 GG vereinbar). Da darf also ein sogenannter Jobvermittler, ohne Rechtskenntnisse zu besitzen, mit dieser „Waffe § 10 SGB II“ um sich schießen und ganze Biographien vernichten. Er kann mit einem Federstrich bzw. mit einem Klick auf die Computermaus einfach aus einem studierten Ingenieur einen Hilfsarbeiter machen. Es bleibt dem Ingenieur also nur noch die Wahl zwischen einem Job als Hilfsarbeiter oder der Obdachlosigkeit. Auf der anderen Seite möchte die momentane Regierung aber Ingenieure aus dem Ausland holen weil wir ja angeblich einen Ingenieurmangel haben. Das hat natürlich nur den Grund um die Löhne für diejenigen Ingenieure zu drücken die momentan noch einen Job haben und dieses „Spiel“ vielleicht immer noch nicht erfassen. Aber schauen wir uns einmal einen Leserbrief an, ob die Ingenieure nicht doch dieses hinterhältige „Spiel“ langsam begreifen: „Insbesondere stößt mir und meinen Ingenieurskollegen die Haltung des VDI zum angeblichen Fachkräftemangel immer mehr auf. Spätestens seit der DIW-Studie von November 2010 wird immer deutlicher, dass es sich hier wohl eher um eine großangelegte Meinungsmache der Arbeitgeber handelt, letztendlich mit dem Ziel, durch Zuwanderung ein Überangebot an Fachkräften zu erreichen um so Ingenieursgehälter auf breiter Front drücken zu können.“ [Quelle: Simone Janson – Systematisches Lohndumping oder nur Einzelfälle? http://berufebilder.de/2012/stellungnahme-fachkraeftemangel-austrittsdrohungen-systematisches-lohndumping-einzelfaelle/ ]

    Frage 3: Wird einmal eine Zeit kommen, in dem der Mensch wirklich Homo sapiens (lat. ‚der weise Mensch‘) sein darf, und er nicht nur als Homo laborans (‚der Mensch als Arbeiter‘) dafür da ist, damit einige Wirtschaftsbosse sich weiterhin ihre Villen, Yachten, Ferraris, Nutten und natürlich die Designerkleider für ihre Ehefrauen leisten können?
    Antwort 3: Das kommt darauf an, ob man noch genügend couragierte und intelligente Leute in einem Staat findet, die sich gegen die Volksverblödung durch die Journaille und der Versklavung durch rücksichtslose Politiker und solcher Pseudobehörden, wie z.B. der Bundesagentur für Arbeit, zur Wehr setzen.
    Viele Menschen haben schon heute keine Lust mehr sich für skrupellose Manager kaputt zu arbeiten, die ein Jahresgehalt von 5, 10, oder sogar 20 Millionen Euro erhalten, während sie selbst nur einige Euros in die Hand gedrückt bekommen. Darüber hinaus sorgen diese kleinen Leute mit ihrer Arbeitskraft auch noch dafür, dass der DAX keine erektile Dysfunktion bekommt und die Aktionäre sich an der Börse eine goldene Nase verdienen.

    Frage 4: Weshalb glauben immer noch so viele Menschen in Deutschland, dass Hartz-IV-Empfänger arbeitsscheue Leute sind?
    Antwort 4: Weil von den Politikern und den Medien weiterhin das Lügenmärchen verbreitet wird, es gäbe genügend Jobs für alle Bürger, aber einige Menschen, sogenannte „Hartz-IV-Sozialschmarotzer“, sind faul und wollen gar nicht arbeiten und müssen deshalb zum Wohl der Allgemeinheit durch Sanktionen wieder auf den richtigen Weg gebracht werden. Gleichzeitig wird aus Deutschland ein Land von Lohnsklaven bzw. ein Land von Obdachlosen gemacht. Wer bereit ist für einen Euro zu arbeiten, der darf noch einige Zeit in der Gesellschaft leben, aber derjenige, der sich nicht versklaven lassen möchte, wird in die Wildnis ausgesetzt und bekommt die Chance beim nächsten kalten Winter durch Erfrieren in eine bessere Welt zu gelangen.

    Frage 5: Warum finden die TV-Medien immer wieder Hartz-IV-Empfänger die sich am Nasenring bereitwillig in eine Talkshow-Arena führen lassen, damit man sie dort vor aller Welt schlachten kann?
    Antwort 5: Viele Hartz-IV-Empfänger sind der irrigen Annahme, dass es in Deutschland noch einen unabhängigen Journalismus gibt, der über Missstände aufklären möchte. Außerdem glauben viele Hartz-IV-Empfänger, die sich in solche Sendungen setzen, dass sie von diesen ausgefuchsten Leuten des Systems, die dort schon mit dem Schlachtermesser in der Hand auf ihr Opfer warten, eine Gelegenheit eingeräumt bekommen ihre Sicht über das menschenverachtende Hartz-IV-System dem TV-Publikum erzählen zu dürfen. Wer als ‚Hartzer‘ aber nicht über die rhetorischen Fähigkeiten eines Gregor Gysi oder eines Harald Schmidt verfügt, dem kann man nur raten sich von solchen Sendeformaten fernzuhalten. Über das menschenverachtende und verfassungswidrige Hartz-IV-System will das Staatsfernsehen, dass nur noch im Sinne der Wirtschaft und der Politik agiert, ohnehin nichts hören. Es geht bei diesen Sendungen nur noch darum, dass die Blödzeitung am nächsten Tag eine Schlagzeile für ihre Leserschaft erzeugen kann: „Frecher Hartz IV Sozialschmarotzer will nicht arbeiten“.
    Wenn ein kleiner Lohnsklave so etwas liest, dann fühlt er sich gleich viel besser und denkt: „Was für ein Glück, dass ich nicht so eine faule Hartz-IV-Sau bin“. Außerdem hat er noch jemanden in der Hackordnung unter sich. Da ist es dann auch gleich nicht mehr so schlimm, dass er jeden Tag für 3,50 € Scheiße schaufeln muss.

    Frage 6: Viele Menschen reden vom bedingungslosen Grundeinkommen. Wenn es ohnehin in dieser hochtechnisierten Welt kaum noch Arbeit für Menschen gibt, warum wird dann das BGE nicht eingeführt?
    Antwort 6: Es wird immer damit argumentiert, dass 1.) sich dann nicht mehr genügend Menschen finden, um besonders unangenehme Arbeiten auszuführen und 2.) ein BGE nicht finanzierbar wäre. Auf den Einwand, z.B. von Götz Werner, dass dann halt besonders unangenehme Arbeiten auch besonders gut bezahlt werden sollten, gehen die Gegner des BGE natürlich nicht ein. Auch das es für solche unangenehmen Arbeiten in Zukunft einmal Maschinen geben wird, so wie es für jedes technische Problem auch einen Ingenieur gibt, der dieses Problem lösen kann, wird von BGE Gegnern nur mit einer geringschätzigen Handbewegung abgetan. Das nächste Totschlagargument der BGE Gegner, die natürlich alle ein monatliches Grundgehalt von einigen Tausend Euro bekommen, ist, dass „die Menschen durch Einführung des BGE dann ‚als nutzlos abgestempelt‘ und ‚mit Geld abgefunden werden‘ und sich dann ‚bei dieser staatlichen Alimentation unwohl fühlen‘. [Anmerkung: Das ist kein Scherz, das ist wirklich so gesagt worden. Der Mensch soll sich also nur über seinen Job definieren. Leider ist diese Idiotie schon so in den Köpfen der meisten Menschen drin, dass sie gar nicht mehr darüber nachdenken, wer denn wirklich davon profitiert, dass Menschen ihr Leben fast ausschließlich mit (sinnloser) Arbeit verbringen]. Auch auf den Vorschlag, die Finanzierung des BGE durch die Abschaffung der Einkommensteuer und der gleichzeitigen Erhöhung der Mehrwertsteuer als „Konsumsteuer“ auf 100%, wird nicht eingegangen. Ob dieser Vorschlag mit der Mehrwertsteuer als „Konsumsteuer“ der Weisheit letzter Schluss ist – die Schweizer möchten zum Beispiel einen anderen Weg gehen – lassen wir mal dahingestellt. Wie das BGE letztendlich finanziert wird, da werden sich sicherlich in den nächsten Jahren schlaue Fachleute Gedanken drüber machen und auch machen müssen. Fakt ist aber, dass das BGE kommen wird, wie immer es dann auch aussieht und finanziert wird.

    Frage 7: Wenn das BGE noch aus sich warten lässt, kann man dann nicht wenigstens die Arfbeitszeitverkürzung einführen (30 Stunden Woche), damit die Schere zwischen arm und reich oder besser gesagt zwischen arm und ärmer nicht noch größer wird?
    Antwort 7: Siehe diese Seite oder diverse YouTube Videos z.B. mit Prof. Dr. Bontrup.

    Frage 8: Früher gab es engagierte Menschen, die in die Politik gegangen sind um für das Land und seine Bürger etwas im Positiven zu verändern. Heute gibt es nur noch „Berufspolitiker“, die sich einen Dreck um das Land und seine Bürger scheren. Warum ist das heute so?
    Antwort 8: Da lassen wir den leider schon verstorbenen Altmeister des Kabaretts, Dieter Hildebrandt, antworten: „Dieser Beruf hat sich von der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs weit entfernt. Das Wort kommt ja von „polis“, dem Gemeinwesen, und bezeichnet den oder die Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen, die aus der Gemeinde heraus dazu bestimmt wurden, für eine bestimmte Zeit für alle zu sprechen. Das ist längst vorbei, heute ist Politiker selbst ein Beruf, so wie Bäcker oder Rechtsanwalt. Wer von Beruf Politiker ist, kann nach einer Legislaturperiode nicht zurückgehen in seinen alten Job, weil er ja gar keinen hat. Das bedeutet, dass er bei allen seinen Entscheidungen nicht an die Zukunft des Gemeinwesens denkt, sondern nur an seine eigene. Das macht ihn anfällig für Korruption.“

    Frage 9: Wem „gehört“ Deutschland jetzt eigentlich wirklich; dem deutschen Volk (Art. 20 Abs. 2 GG – Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus …) oder den Wirtschaftsbossen die ihre Politikmarionetten mitsamt den Medien fest im Griff haben?
    Antwort 9: Man könnte ja meinen, dem Staatsvolk (alle Bürger eines Staates) „gehört“ Deutschland. Aber vielleicht sollten wir das lieber Herrn Hartz beantworten lassen, da es wohl doch nicht so ist wie es sein sollte.
    Das ausgerechnet ein Herr Hartz folgendes Lied 1982 gesungen hat, ist schon grotesk, aber das war ja auch nicht Peter Hartz sondern Hans Hartz. Hier nur ein kleiner Auszug aus dem Text, der aber auch nach über dreißig Jahren nichts an Brisanz verloren hat.

    Hans Hartz – Unser Land

    Schlafe, mein Prinzchen schlaf ein
    träum deine Träume allein
    das Land hat die Augen längst zu
    träume, mein Prinzchen, auch du
    Alptraum
    von diesen Leuten, von Bossen, von Multis
    und wie sie alle heißen
    die mit Jokern beim Pokern uns so gern
    ganz legal bescheißen
    zwischen uns und ihnen eine Wand aus Glas
    weißt du was
    […]
    Das ist unser Land, unser Land
    doch es gehört nicht dir und mir
    denn dieses unser Land
    ist fest in andrer Hand
    und außen vor
    da stehen wir!
    Niemandsland, Niemandsland
    pass auf, solang noch Zeit ist
    steck den Kopf nicht in den Sand
    Niemandsland, Niemandsland

  16. Aus der Praxis:
    http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/jobcenter-schikaniert-kranke-hartz-iv-betroffene-90016107.php

    Eine Petition an den Bundestag ist auch schon raus.
    Ursprung dieser Nachricht ist ein aktueller Artikel in der Jungen Welt:
    http://www.jungewelt.de/2014/06-02/032.php

  17. Die Ware ‚Arbeit‘ ist ein Teil der Produktionskosten und in aller Regel der, welcher am leichtesten optimiert werden kann. Die Arbeitszeit wird also nur so verkürzt, wie sich die Leistung der bisher 40 Stunden in die kürzere Arbeitszeit pressen lässt.
    Daraus ist abzuleiten, es werden keine zusätzlichen Stellen geschaffen und durch das stagnierende Entgelt ergibt sich sogar ein rechnerischer Einkommensverlust bei steigenden Preisen. Den einzigen Schnitt machen dabei die Unternehmen, die auf diese Weise ihre Profitrate zu erhöhen versuchen (auch wenn diese tendenziell ständig fällt).

    Das immer stärkere Aufteilen der Beschäftigten ist dabei nur eine Folge, bei der sich sinnbildlich immer ein Depp findet, der dieselbe Arbeit um der Arbeit willen für noch weniger macht inklusive des ‚Pools‘ an nicht Beschäftigten, aus dem sich jederzeit bedient werden kann.
    Das ist auch der Grund, warum das Problem innerhalb dieses Systems nicht zu lösen ist, egal wie es angegangen wird.

    Ändern wird sich das erst, wenn Arbeit nur der Befriedigung eigener Bedürfnisse dient und daher frei gewählt werden kann und damit auch der bindende Faktor des Geldes wegfällt.

    Die Ähnlichkeiten zur Zeit der Endzwanziger des vorigen Jahrhunderts sind frappierend:

    Schwarzer Freitag – Bankenkrise
    Arbeitslose und Tagelöhner – prekär Beschäftigte und HartzIV-Empfänger
    Suppenküchen – die Tafeln

    – zunehmende Phobien gegen andere Menschengruppen
    – zunehmende Akzeptanz radikaler Parteien sowohl in der Bevölkerung als auch auf politischer Ebene

    Um das mit zu klären, ich bin durchaus für eine reduzierte Arbeitszeit im Sinne von mehr Freizeit, nur die damit verknüpften Hoffnungen sehe ich nicht in Erfüllung gehen. Geht die gesellschaftliche Entwicklung so weiter, wie sich das derzeit abzeichnet, ist das möglicherweise eine der geringsten Sorgen.

    Über starke Gewerkschaften und deren Möglichkeiten liesse sich anhand sinkender Mitgliederzahlen und dem eher systemkonformen Kuschelkurs ein weiterer Artikel schreiben, aber das führt zu weit.
    Nur soviel: Solange in erster Linie die großen DGB-Gewerkschaften zum Sichern der eigenen Pfründe die Spartengewerkschaften bekämpfen und dabei sogar bereit sind, die Tarifautonomie und das Streikrecht zu beschneiden, ist deren Wirken kalter Kaffee (oder auch schlechtes Schauspiel)…

    • Dazu,Lohn,Lohnnebenkosten und die Erfindungen der Arbeitgeber!

    • Ein schöner Aufsatz und so lange es noch Zensuren in unseren Schulen gibt, hätte ein ungnädiger Lehrer darunter geschrieben: 6, Thema nicht erfasst.
      Bitte mal in den Verlinkungen der Inge Hannemann aus dem Beitrag nachlesen:
      Die Forderung endet nicht bei einer platten Zeitverkürzung, in die ein Unternehmer alles hineinzupressen hat, sondern umfasst den vollen Lohnausgleich, der ja Lohnsteigerungen nicht ausschließt und den Personalausgleich, der die Einzelbelastung eindeutig begrenzt und den Unternehmer nicht in Versuchung bringt 😉
      Naja, einige werden sicher schon in Versuchung gebracht werden. Die kann man doch aber zur Ordnung rufen, oder?

      • Dochdoch, das passt schon und der Ansatz von Frau Hannemann ist mir klar;-)

        Es bleibt die Frage: Ist dieser realistisch und unter den momentanen Bedingungen umzusetzen?

        Aus meiner Sicht nicht, wer soll soviel Druck ausüben, dass sich dahingehend etwas ändert – Politik, Gewerkschaften, die Bürger selber…

        …und freiwillig verzichtet kein Unternehmer auf Profit nur um des sozialen Friedens willen. Oder ich interpretiere die nahezu täglichen Meldungen falsch, die das Entlassen Beschäftigter, Lohnverzicht und prekäres Arbeiten durch die gängigen neoliberalen Phrasen beschönigen.

        Da hat das Fordern nach kürzerer Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich schon etwas Paradoxes an sich, weil es den Grundlagen dieser Gesellschaftsordnung völlig entgegensteht.

        PS. Meine Zensurenskala endete übrigens bei Note 5:-)

        • Die Note 6 wurde im Westen nur eingeführt, weil die Wessis noch dämlicher sind als die Ossis 😉

          Aber zum Ernst der Lage, doch, doch, ist schon alles richtig so. Es geht um Lösungsansätze und Zielvorgaben. Nicht darum, dass wir das morgen alles so machen tun. 😉

          Flassbeck hat da noch andere Vorstellungen, nämlich rauf mit den Löhnen. Lässt sich genausowenig sofort umsetzen, ist aber beides die Antwort auf die Analyse des Problems.

          Jetzt warten wir alle nur noch auf den sanften Verlauf des globalen Crashes. Danach sehen wir, was sich wirklich machen lässt. Denn viel Zeit bleibt ab heute nicht mehr…

          Also, lass dich nicht entmutigen, bleib fit im Kopf, ‚alles wird gut‘ 😉

          Grüße,
          H.-W.

  18. Noch etwas in eigener Sache, das JC zwingt mich vor Gericht, das Hartz4 Gesetz ist nicht auf meiner Seite, aber ich will ein bißchen Gerechtigkeit, mal sehen wie der Richter entscheidet ? Der Termin steht noch nicht fest, aber ich möchte euch alle um gute Gedankenenergie, Gedankenkraft bitten, denn machmal halte ich diesen ganzen Irrsinn allein nicht aus.
    Danke Uschka.

  19. Noch ein aktuelles Thema damit es keiner verpasst!
    http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2014/hartz4/281482
    Ich höre es jetzt schon-ohne Sanktionen geht keiner arbeiten und ruht sich in der sozialen Hängematte aus!
    Alle die für Hartz IV sind könnten doch darin leben wenn das so eine super Sache ist!
    Warum wollen sie es immer als positives Beispiel verkaufen würden es selbst aber nicht mal ausprobieren

  20. Und explizit zum Thema Arbeitszeitverkürzung: Wenn dieser Vorschlag überhaupt durchkäme, könnte er statt der erhofften Positivwirkungen durchaus eine Reihe für den normalen Arbeitnehmer zum Nachteil ausschlagenden Folgen generieren. Nur um ein Beispiel zu geben, würde die neue Regelung schlechtenfalls den ohnedies fast unerträglichen Schaffens- und Leidensdruck erhöhen, etwas was man ja gerade damit vermeiden wollte – nach dem Motto: maximale Leistung in kürzester Zeit.
    Darüber hinaus wäre eine Arbeitszeitverkürzung nicht quer durch das Spektrum der Berufe durchsetzbar, es sei denn, man krempelte das System komplett um. Eine Veränderung am kleinsten der Schräubchen hier muss notwendigerweise sich durch das ganze durchregulierte System hindurch behaupten: das kann nur absolut schiefgehen. Am Ende macht man alles schlechter statt etwas besser.
    Andreas Abels und andere haben völlig Recht: es muss das System als Ganzes angegriffen werden.

  21. Ich habe gerade auch mit Blick auf Hartz 4 ein paar sehr interessante Informationen aus verschiedenen Fundgruben zusammengetragen.
    Letztens brachte das Fernsehen einen Film, der sich der Rahmenbedingungen rund um das heutige westliche Prostitutionsgeschäft widmete:
    „Verkaufte Frauen: das boomende Geschäft mit der Prostitution“ – und man ist sowohl einfach wegen der dort aufgezeigten einfachen Tatbestände erschüttert als auch der öffentlichen Verlegalisierung der Prostitition in Europa, die sehr bezeichnenderweise um 2002, also nahezu zeitgleich mit dem Aufkommen von Hartz 4, abgesegnet worden war.
    Zitat:
    „Sexuelle Dienstleistungen sollten aus der juristischen Grauzone geholt werden, um denen zu helfen, die sie erbringen, Doch der Plan ging nicht auf. Entgegen den Erwartungen haben sich seither nur wenige Frauen bei der Sozialversicherung registriert. Andererseits: seit Sexarbeit nicht mehr sittenwidrig und rechtlich anerkannt ist, boomt die Prostitution. Allerdings nichts zum Vorteil der Frauen.“

    Machen wir uns nichts vor: den eigenen Körper von Unbekannten „benutzen“ zu lassen wie ein totes Stück Materie, wird immer etwas Sittenwidriges haben, ist allzu häufig schon aus Verstössen gegen die guten Sitten hervorgegangen (die allermeisten Frauen werden aus peinlichen Umständen heraus in die Prostitution hineingezwungen, die allerwenigsten betreiben dies Geschäft schon aus der sich dadurch ergebenden Gefahr für Leib und Leben gerne) und deshalb war es natürlich ganz und gar unvorhersehbar, daß sich nur wenige Frauen aus Schamgefühl und womöglich Tragischerem „bei der Sozialversicherung haben registrieren lassen.“
    Sollen wir jetzt folglich allen möglichen Sittwidrigkeiten, ausgehend vom Kavaliersdelikt wie dem Diebstahl bis hin zum Mord unsere öffentliche Unterstützung zusichern, womit schließlich, wie scharf zu schließen, allem und jedem geholfen wäre? Meine Güte, ich fasse diese Blödheit einfach nicht. Sicherlich verbirgt sich ein Gemisch aus extremer Kurzsichtigkeit und Korruption hinter alledem.

    Weiterhin hätte ich noch das Folgende anzubieten. In seinem Meisterwerk „Les Miserables – die Elenden“ lässt Victor Hugo den finsteren Thenardier die nämliche Schimpfesrede halten:
    „Ach Geld geben die Reichen nie, sie sagen, wir würden es VERSAUFEN und wir wären TRUNKENBOLDE und TAGEDIEBE.

    -Es ist hierbei offensichtlich ein vernachlässigbarer Faktor, dass Thenardier als der absoluten Unterschicht zugehörig tatsächlich ein übler und verrohter Geselle war – oder doch insofern, als dies die Armut zuweilen mit sich bringt und die Charakterbeschaffenheit eine ganz wesentliche Rolle spielt (vermutlich nämlich richten die Thenardiers dieser Welt in allen erdenklichen Lebenslagen und sozialen Stellungen in unermüdlichem Haß auf die Menschheit Schaden an, wovon wir regelmäßig Beweise auch aus den „gehobenen Klassen“ haben).
    Doch diese immer gleichen Floskeln, dies stereotype Denken, welches der selbsternannten Obrigkeit damals („Die Elenden ist 1862!!! erschienen) wie im heutigen Jahre 2014 über ihre Erniedrigten zu pflegen beliebt, ist in dieser Übereinstimmung geradezu überwältigend. Die Armen „offenbaren“ all diese häßlichen Eigenschaften, welche wir, die Wohlhabenden, mit unserer Art Geld- und Scheintranszendenz, ach, wie schön, wenn es doch endlich klappte, gerne los wären. Wenn unser Spiegel eine Fratze zeigt, schlagen wir dafür den Spiegel ein und versuchen mit aller Macht unsere innerlichen Wunden an den zersplitterten Bildern genesen zu lassen. (Denn mit höchster Wahrscheinlichkeit kann davon ausgegangen werden, dass Victor Hugo hier Zeuge des herrschenden Geists „seiner“ Zeit war, wenn solche Zeilen seiner Feder entflossen sind, und nur unter dieser Annahme hätte sein Buch auch Sinn ergeben.)

  22. Die ARBEITSZEITVERKÜRZUNG wäre schon einmal ein erster Schritt in die richtige Richtung. Denn Armut und Leid ertragen momentan schon zu viele Menschen, denen der Raubtierkapitalismus die Arbeitsplätze unter dem Hintern wegrationalisiert hat. Anstatt diesem schamlosen Gesindel aus der Wirtschaft einmal auf die Hände zu klopfen, die Abermillionen Jobs in Deutschland, Europa, eigentlich weltweit, mit ihrer Geldgier vernichtet haben, ist unseren sogenannten „Volksvertretern“ aber nur eine menschenverachtende Behörde (Bundesagentur für Arbeit) eingefallen, um Arbeitslose noch besser schikanieren und drangsalieren zu können.

    Aber wie sagte schon Albert Einstein: „Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem ein Schaf sein“. Solange der Bürger sich jeden Tag freiwillig das Schafkostüm anzieht, solange wird sich auch nichts ändern.

    • Wie recht du doch hast, ich mag dieses Zitat von A. Einstein sehr.
      40 Std. hin, 30 Std. her ? schön und gut, nur wo sind diese Arbeitsplätze die auch noch Freude und Spaß machen ? Wenn man die Welt zunehmend automatisiert und technisiert dann bleibt der Mensch wohl wenn keine Alternativen da sind, auf der Strecke ?
      Die Bundesagentur für Arbeit ist einer der größten Arbeitgeber in Deutschland, was machen die bloß alle, warum können die uns nicht in Arbeit bringen ? weil es die Arbeitsplätze nicht mehr gibt ! Die Debatte um die 30 Std. Woche gab es schon in den 80 zigern.

  23. Ja auch das wäre eine gerechte Möglichkeit in unserer Gesellschaft .. es wird ja schon lange darüber gesprochen, aber passiert ist bisher leider nichts.

  24. Hat dies auf oberham rebloggt und kommentierte:
    Die Inge macht sich so viele Gedanken, dabei glaubt sie wohl tatsächlich noch an das Gute – sogar bei jenen die die Macht über die Massen inne haben.
    Wie schon oft thematisiert – genügten etwa 2 Stunden Arbeit täglich, um für alle Menschen auf der Erde ein Leben in kultureller Vielfalt, Freiheit, Freizügigkeit, infrastruktureller Optimalversorgung (was ökologisch – technisch möglich ist), ja sogar einem gewissen Maß an spielerischem Überfluss darzustellen – selbst wenn wir 10 Milliarden Menschen wären.
    Nur – dann müssten wir 80% unserer Arbeit schlicht unterlassen und die 20% die nötig sind solidarisch erledigen.
    Da wir eben wirklich ALLE Menschen als gleichwertig betrachten müssten, könnten nur die etwa 0,1% nicht mehr völlig ohne Maß und etwa 10% nicht mehr in einem konsumtiven Idiotenrad existieren – für sie würde sich die Welt hin zu einem solidarischen Miteinander verändern, der Traum vom hemmungslosen Reichtum würde platzen – dafür bekämen sie Reichtum an menschlicher Wärme, Freundschaft und wahrscheinlich wäre sogar ihre Lebenssituation schöner als sie es heute ist.
    Es sei den, man lebt nach dem Prinzip, mich freuen nur die Dinge die ich habe und die anderen nicht haben können.
    Wir brauchen neugierige Kinder die sich frei entfalten können, die lesen was sie lesen möchten, die rechnen wenn sie rechnen wollen, die die Chemie unserer Welt erforschen, so sie es wünschen, die Physik für sich erschließen, da sie gespannt sind was dahinter noch alles zu erforschen ist, die kranke Pflegen, da sie Freude empfinden, so sie heilen können, die Felder bestellen, da ihnen das Herz aufgeht, so die Pflanzen mit den Jahreszeiten gedeihen.
    Wir brauchen keine Führer, wir brauchen keine Berater, wir brauchen keine Verkäufer, wir brauchen keine Sklavenarbeiter.
    Wir würden jenen die wirklich unerwünschte Arbeit erledigen das meiste an Lohn zukommen lassen, da es nichts härteres gibt, als einfache Arbeit die noch nicht von Maschinen erledigt wird.
    Wir würden unsere Haushalte selbst führen und keine Dienstleistungen beanspruchen – so wir gesund genug sind unsere Angelegenheiten selber zu erledigen.
    Wir bräuchten keine Papiere ausfüllen, wir bräuchten die Hilfe der Technik – ja – und die müsste auch hergestellt werden, doch der Prozess aus einem Erz einen Traktor auf dem Feld zu modellieren, kann ohne Konkurrenz – aus der Einsicht das wir den bestmöglichen – sprich den Umständen optimal angepassten – fertigen wollen – für uns alle – relativ einfach generiert werden.
    Die Regionen schaffen für sich die optimale Technik!
    Die Ressourcen werden fair an die Orte gebracht, wo sie verarbeitet werden.
    Die Wertschöpfung erfolgt nicht nach Renditeaspekten, sondern nach dem Bedarf.
    Es braucht keine Marketingabteilung, es braucht keine Personalabteilung, es braucht kein Management und keine aufgeblasene Buchhaltung, die Basisarbeit geschieht aus der Einsicht der Notwendigkeit heraus und unter dem Aspekt des klug geführten globalen ökologischen Haushalts.
    Nur eine ökosoziale Ökonomie wird uns eine gerechte Zukunft ermöglichen.
    Machen wir weiter wie die letzten Jahrtausende, werden wir keine Zukunft für die meisten unserer Nachkommen ermöglichen, bestenfalls werden sie nicht mehr geboren, schlimmstenfalls werden sie zu völlig recht- und lieblos gehaltenen Wegwerfmenschen gezüchtet – von einer winzigen göttergleichen Gruppe – vielleicht ewig lebender Zellklumpen – wir hätten mitgeholfen die Hölle zu kreieren, die ja heute schon für wohl mehr als ein Viertel der Menschen gelebte, verlebte Realität ist.
    Das hier Formulierte sind Kindergedanken – wir haben wohl alle als Kinder ähnlich empfunden.
    Wenn ihr wirklich glaubt, ihr benötigt Führung, dann habt ihr vielleicht die Hölle verdient, da ihr an Euch selbst nicht glaubt!
    Wir sollten unsere Intelligenz nutzen um miteinander zu existieren, nicht dazu, uns gegenseitig zu übervorteilen und zu bekämpfen!
    Wer heute wirklich mit Nächstenliebe existiert, mit uneigennütziger Empathie, der braucht entweder ein geerbtes Vermögen, damit er nicht verhungert oder zumindest ein kleines Stück Land – und öffnet er dann seine Türe – so wird er eines Tages wohl erschlagen am Boden liegen, egal wen er die Zeit davor bewirtet hat.
    Doch dieser Mord ist das Ergebnis unserer gesellschaftlichen Systematik, der Mensch wäre wunderbar, würde er nur seine Güte blühen lassen und nicht seine Gier und seine Verschlagenheit.
    Doch so wie es pulsiert, so zeigt es sich – das Leben – wir sollten den Puls verändern – ich versuche es – jeder ist bei mir willkommen – und hat einer eines Tages eine Axt in der Hand, so will ich lieber erschlagen sein, als den Puls der Zeit – so wie er pocht – aufzunehmen und mitzuspielen.
    Verdammt seinen Gier und Eitelkeit, Reichtum und Überfluss.
    Es leben die Güte und das gemeinsame Wirken zum Wohle alle Wesen dieser Erde.
    Die hohle Phrase wurde schon oft gedroschen – ihr solltet den Mut haben, aus den Phrasen Realität werden zu lassen.
    Es geht nur – wenn ihr Euch dem System verweigert – spielt ihr mit, so werden manche von Euch weiter ihr Glück auf dem Elend der Verlierer gründen und die werden es euch neiden, wer kann es ihnen verdenken?
    So haben am Ende alle verloren, den auch Missgunst verpestet die Luft – und Angst zeigt sich an den Zäunen und den Waffen.

    • @oberham

      Ich kann und möchte Deinen Kommentar nur unterschreiben.

      Ich kann mit irgendeiner Art von „Arbeitszeitverkürzung“ auf 30 Stunden nichts anfangen.

      Wir brauchen einen Paradigmenwechsel, alles andere ist nur ein Herumdoktern an Krankheitssymptomen und keine Heilung.
      Es ist auch kein Weg hin zur Heilung, denn was wir wirklich brauchen, ist ein völliges Umdenken in Bezug auf Arbeit, darüber sollten wir sprechen und nachdenken, immer und immer wieder.

      Aus meiner Sicht denken wir Menschen immer noch viel zu wenig über die grundlegenden Probleme nach, und die liegen eben genau dort, wo wir immer nach Führung rufen.

      • Ja, nur leider sind Menschen die die Dinge so wie wir betrachten seit jeher eine kleine Minderheit.
        Es gibt zwar auch im System Menschen, die diese Gedanken – teils im Wissenschaftsbetrieb sehr, sehr ausschweifend, teils im Kulturbetrieb mit manchmal geradezu genialer Kreativität – doch diese Menschen handhaben ihre Gedanken als Ware, die sie vermarkten, sie tragen sozusagen ihre Ideale auf den Markt und dienen als nettes Accessoire des Irrsinns – der es sich locker erlauben kann sich selber zu entlarven – da die Masse es schlicht nicht wahrhaben möchte.

        Menschen die versuchen zu leben, ohne anderen Schaden zuzufügen, sind fast immer sozial isoliert und müssen sich alleine durch ihre Lebenszeit bewegen, manche scheitern – geben auf und geben sich einem traurigem Zynismus hin, andere gehen aus dem Leben, wenige sind glücklich und beobachten das Treiben der Masse, nie die Hoffnung aufgebend, dass vielleicht eines Tages tatsächlich das Denken an das Miteinander doch noch die Überhand gewinnt.

        Die Zahlen sprechen gegen diese Hoffnung – weniger als Hundert Artgenossen besitzen mehr als 3,5 Milliarden.
        Geldzocker können am Tag Millionen verdienen, im Jahr erzielen manche Milliarden.
        „Manager“ fliegen mit dem Hubschrauber zur Arbeit und lassen sich das von der Belegschaft erarbeiten, obschon sie selber zur Belegschaft gehören.
        Milliardäre fliegen zum Spaß in Kampfjets spazieren, oder lassen sich die größten verfügbaren Jets zu fliegenden Vergnügungsoasen ausbauen.

        Dabei verhungert im Sekundentakt ein Mensch auf dieser Erde.
        Verlieren immer mehr Menschen ihre kleinen Flecken, auf denen sie wenigstens – so die Natur sie nicht im Stich lässt – etwas Nahrung anbauen könnten.
        Bekommt inzwischen ein Kindersklave nicht einmal mehr Lohn, sondern er wird mit einer Pritsche und Abfallfressen am Leben gehalten.
        Verkaufen die hoffnungslosen Parias ihre Innereien, die man ihnen bei lebendigem Leib in Massen heraus schneidet.
        Verschwindet jede Minute ein Kind spurlos auf dieser Welt, das entweder völlig ausgeweidet wird – um zahlungskräftigen Artgenossen ihre Leiden – oder schlimmer – ihre Modifikationswünsche erfüllen zu können, bzw. um als lebendiges Spielzeug in schrecklichen Verliesen zu enden.

        All diese Schrecken sind ebenso nicht neu, doch noch nie waren die Realitäten so transparent, noch nie hätten so viele Menschen die Chance sich selbst zu reflektieren, das Treiben ihrer Artgenossen zu verfolgen und ihren Anteil daran abzuwägen.

        Es scheint Wissen, ändert nichts am Verhalten von den meisten Artgenossen.

        Bleibt die Frage nach dem Warum! Wobei wir wieder bei den Kindern angelangt sind – warum? – ja warum ist der Mensch dem Menschen das größte Übel?

        Ich tippe eben auf die Gier, die Eitelkeit und die Feigheit – es ist die einfachste Art zu leben, sich schlicht seinen Trieben zu ergeben und das Reflektieren nur auf eine möglichst erfolgreiche Sammelrunde oder Jagd zu beschränken – doch bei Milliarden Jägern wird die Erde bald kein Revier mehr bereithalten und auch keine Sammelgründe mehr bieten – bleibt die Frage ob sich die Spezies selber im Verteilungskampf vernichtet, noch bevor sich die Lebensgrundlagen im Nichts auflösen – in jedem Fall wird es, so wir die Sonderlinge bleiben und der Mustermensch im Jet durch die Atmosphäre düst und sein Leben als der erfolgreichere von allen seinen Konkurrenten zu durchleben sucht – nicht heller – sondern immer dunkler auf der Erde werden.

        Hier schreiben viele unfreiwillig Arbeitslose – ich unterstelle denen, das sie nichts mehr wünschen, als eine schöne Arbeitsstelle in unserem irrsinnigem System – mit einem möglichst gutem Gehalt, damit sie sich ihre Wünsche erfüllen können.

        Daran, das soziale Teilhabe in unserer Gesellschaft schlicht die Teilhabe an der Vernichtung unserer Art bedeutet, mögen die meisten nicht mal ansatzweise glauben – sie scheinen zu vermuten, das der natürliche Lauf der Dinge nicht beeinflusst werden kann – sprich – man könnte von einem instinktivem Fatalismus sprechen – was letztlich bedeutet, der Mensch ist nicht selbst bestimmt.

        Nun ich bilde mir ein, ich kann meinen Lebensweg selbst bestimmen – zumindest bis zu jenem Punkt – da mir nicht ein mir fremdes Momentum die Gesundheit, die Freiheit oder das Leben raubt.

        Solange ich aber unbeschwert durch die Zeit drifte, werde ich immer NEIN sagen, sobald ich finde, die Folgen meines Handelns sind absolut Unverhältnismäßig – das Tippen hier – ist schon grenzwertig – da ich inzwischen lange genug predige – ohne predigen zu wollen – schlicht keinen Weg finde meine Gedanken so zu formulieren, diese Lesende zu einer Reaktion anregen zu können.

        So bleibt es bei der Entspannung – dem tippenden Selbstreflektieren, schlicht einer kleinen, eigennützigen Teilhabe in diesem Wahnsinn – ertappt – diese Schuld trage ich eben auch.
        Wie lange müsste ich wohl leben, käme es in der physikalischen Sphäre einem Transatlantikflug gleich, der einzig irgendwelchen dummen Bedürfnissen geschuldet ist?

        Doch das zählt eben nicht – die Artgenossen warten wohl wieder auf einen Heiligen, die Masse bewegt sich leider nicht von selbst, die Masse sehnt sich nach Führung, die kooperative, soziale Anarchie der Denkenden und Vernünftigen, der Liebenden und uneigennützig Empathischen, der Problemlösenden und sich neugierig klug Machenden, der Menschen – sie bleibt wohl für immer eine Utopie –

        die Masse leidet lieber unter der Herrschaft der erfolgreichsten Jäger und Sammler – ein „Glück“ für diese Artgenossen, eine fatale Eigenart für unsere Spezies.

        Wie immer – jeder muss für sich selbst entscheiden – wer glaubt er hätte keine Wahl, der irrt!

  25. Die Kehrseite

    Wenn Millionen Menschen 25% weniger arbeiten (und verdienen), damit mehr der heute Arbeitslosen teilhaben können, wird ein großer Teil dieser Millionen Menschen finanziell abstürzen (besonders die mit mittel- bis langfristigen finanziellen Verpflichtungen) und andere als Aufstocker beim Amt landen.
    Der nächste Schritt wird dann der in die 450€ Gesellschaft ?

    Wir haben bereits 8 Mio, 450€-Jobber durch Umwandlung von Voll- in Teilzeit, ohne dass sich die effektive AL verringert hat.Die Diskussion um die 30-Stunden/Woche ist unausgegoren, betrachtet nur die Vorteile bezüglich der Senkung nominaler Arbeitslosigkeit, lässt aber die Auswirkungen und Risiken für die Menschen beiseite.Dass damit auch die Altersarmutsquote signifikant steigen würde, ist wohl keine Frage.
    Es bedarf also einer Reihe korrektiver Elemente, damit dieser Plan sinnvoll umgesetzt werden kann. Und daran wird es politisch hapern, denn ohne Umverteilung von oben nach unten läuft das nicht.

    • Ich lese aus Deinem Beitrag, dass Du den Eingangsbeitrag hier nicht gelesen, oder auch nicht verstanden hast! Wenn Du auch noch dem weiterführenden Link gefolgt wärest, aus dem Beitrag, kämst Du auch hier an, Zitat:
      „… Umverteilung der Arbeit durch Arbeitszeitverkürzung ist das Gebot der Stunde. Eine deutliche Arbeitszeitverkürzung in großen, schnellen Schritten, bei vollem Lohn- und Personalausgleich. …“
      Quelle:
      http://www.kongress-azv2014.de/erklaerung.php

      • in großen, schnellen Schritten, bei vollem Lohn- und Personalausgleich. …”

        das ist eine nette Vision, bei der sich lediglich die Frage stellt, wer für die Kosten im jährlich dreistelligen Milliardenbereich aufkommen soll; besser, welche unserer Parteien sollte das durchsetzen können ?
        Dabei wird noch vergessen, dass bereits heute mindestens ein Viertel der abgearbeiteten Stunden völlig überflüssig sind. Arbeit als Selbstzweck, nein danke ! Soziale Teilhabe in der heutigen Zeit über Arbeit zu definieren gehört zum Sprachgebrauch neoliberaler Think-Tanks, zu denen mittlererweile auch unsere Hauptkirchen zählen.

        • Nur einen Vorschlag mal am Rande, wenn Du willst vielleicht im Detail mehr:
          Der katastrophalen Entwicklung in der Finanzpolitik, in Sachen der Inflation, die jährlich steigt und jeder erzählt wir hätten keine, befinden sich die Stellschrauben wo? Na, im Finanzmysterium, im Zusammenwirken mit dem Wirtschaftsmysterium 🙂
          Und sollten die Kassen doch zu lehr sein, der Wille aber da, weniger Windeln und Kindergärten für die Bundeswehr, noch besser weniger bis keine Munition, schon garnicht in anderen Ländern. Da Du ja so ein Finanzinteressierter bist, kennst Du sicherlich die Kosten allein des Einsatzes in Afghanistan. Ich hab sie nachgelesen. Kein Geld da tztztztzz, Zitat von Westerwelle, der Gott der Politik hat ihn selig: „Der Staat hat Geld wie Heu“ 🙂

    • „Umverteilung“ – so würde ich das gar nicht nennen. Denn wenn „gerecht“ verteilt wird und besteuert, dann muss nicht „umverteilt werden“. – Das #BGE + z.B.eine #Piketty-Debatte könnte eine Lösung sein.

      Auf jeden Fall keine „alten Rezepte“ !!! – NEU DENKEN: http://t.co/qYq6uPLzwf (Götz W. Werner)

  26. Wenn die Politik Vorschläge und Petitionen aus der Bevölkerung ignoriert und versagt, wenn eine Grundeinkommensbewegung viele Jahre im ermüdenden Diskurs verharrt und meint, „wir müssen Arbeit neu denken“ und in den Jahren ihrer Arbeit nicht mit einem Konsens zu Potte kommt, reifen zu Recht auch andere kreative und beachtenswerte Ideen, die in die Öffentlichkeit zum Diskurs gestellt werden.
    Alle reden um den heißen Brei bislang herum und aus den Widrigkeiten im Gesamtdiskurs, wurde dann Hartz IV den Menschen aufgezwungen. Einen besseren Beweis politischen Nichthandeln der Regierungsparteien der letzten zwei Jahrzehnte, ist kaum zu erbringen. Wir müssen endlich einen intelligenteren Weg der Vernunft für alle gehen. Die die heute Arbeit haben, werden in die Krankheit getrieben. Die Statistiken geben dazu Auskunft. Die die keine Arbeit haben, werden in die Krankheit getrieben, die Statistiken geben auch dazu Auskunft.
    Alle Menschen haben das gleiche Recht, ihre Lebenszeit kreativ positiv zu nutzen! Kein Politiker hat das Recht, anderen Menschen für bisherige politische Fehlleistungen zu belasten, weder den der zur Zeit noch Arbeit hat, noch den der zur Zeit keine verfügbar hat!

    • @Lutz,

      natürlich gebe ich Dir Recht!
      Die Problematik besteht jedoch meiner Ansicht nach darin, dass ein Großteil der Bevölkerung sich darüber nicht einmal Gedanken macht, was leider auch die Wahlergebnisse und die Wahlbeteiligung sehr deutlich zeigen. Offenbar ist einem Großteil der Stillstand, wie ihn die „GroKo“ auch jetzt wieder zeigt, lieber, als endlich die notwendigen gesellschaftlichen Änderungen durchzuführen und die neoliberale Politik endgültig zu stoppen.
      Insofern ist die Aussage von @Frank leider richtig:
      „Der Mensch hat Angst vor Veränderungen. (… selbst, wenn sie ihm dienlich wäre!)

      • Genau da setzt doch aber das Vorgehen hier an, Tanguero. Jeder weiss um die Tatsache, dass es so wie bisher nicht weiter geht. Veränderung beginnt mit einem Diskurs. Den Diskurs beflügeln, und nicht zerreden, damit Veränderung erwächst.

        • @Lutz,

          „zerreden“ möchte ich ihn nun wirklich nicht und das solltest Du eigentlich auch wissen 😉
          Jede Öffentlichkeitsarbeit ist daher wichtig, insbesondere wenn dadurch die meist unbegründeten und
          künstlich geschürten „Ängste“ endlich aufgeklärt werden!

  27. Noch konsequenter und problemlösender: http://www.bandbreitenmodell.de/vision

  28. Hat dies auf Pascalalter’s Weblog rebloggt und kommentierte:
    Skrócenie czasu pracy do 30 godzin w tygodniu (!) wydaje się postulatem odległej przyszłości, lub też szukaniem w ten sposób wzrostu zatrudnienia kosztem obniżenia płac co najmniej o tyle samo(25%) ze skutkami w makroskali niemożliwymi do przewidzenia.To zjawisko na małą skalę i bez obniżania płac
    tutaj obserwuję od lat: długie weekendy – powstają zaległości, które nadrabiamy etc.

  29. Wundervoll. Das ist eine tolle Forderung, eine gute Idee und wurde auch schon von einigen Instituten, Gremien und anderen Institutionen vorgeschlagen. Passiert ist nichts weil diejenigen die sich bewegen müssten um das zu verwirklichen aus dem Ist Zustand am meisten Kapital schlagen und diesen gewinn sogar noch erhöhen möchten.
    Was aber sagt der einfache Angestellte, die Arbeiterin oder auch das gestresste Mittelstufenmanagement dazu? Irgendwie sollte das Geld doch reichen um davon leben zu können. Stimmt. Aber wieso auf Gehaltsanstiege warten die den in den letzten 40 Jahren forcierten Schrumpfungsprozess der Löhne und gehälter ausgeleichen? Für diejenigen die glauben, sich nicht bewegen zu müssen war dann doch jahrzehntelanges Drohen drückenund pressen für die katz und die damit errungenen reichtümer könnten genaus dahinschmelzen…
    Diejenigen derten gehälter schmelzen, können anscheinend nichts an den Gehältern drehen außer durch totale Selbstaufgabe sich zu Tode zu schuften.
    Eigentlich sollte jetzt der BUND einspringen und die Lebenshaltungskosten der arbeitenden und allgemein der ärmeren Bevölkerung senken. Was passiert? Die mitregierende SPD sägt am verminderten Mehrwertsteuersatz für Lebensmittel. Und später wundert sie sich mal wieder wieso sie nicht mehr gewählt wird. Publik gemacht als eine Kürzung von hartz 4. Dass diese Steuererhöhung um 9 % Punkte für das Lebensnotwendige nicht nur die „bösen und faulen“ Hartzler, sondern auch die „lieben und braven“ Mindestlohnempfänger empfindlich in den Beutel trifft wird brav verschwiegen. da könnten die Betroffenen doch merken dass sie im selben Boot sitzen. Nämlich in den Booten, die die sinkenden Schiffe der Großbanken, der Großindustrien, der Groß…, (ja Hauptsache groß, schwerfällig und zentralisiert, weil nur das verspricht rentable Kapitalakkumulation) durch den Schlick der letzten Ölpesten, durch die verstrahlten Sümpfe radioaktiver Geheimendlager zeihen und sich dabei immer stärker in die knackenden Riemen legen müssen. Aber wer spricht schon vom arbeitenden Menschen? Genau diese Großdeutschen Größenwahnsinnigen, die gemeinsam mit ihren amerikanischen Epigonen unseren kleinen Planeten kaputtisieren, die ihre plumpen Kähne durch den zähen Schlick einer postindustriellen Müllhaldenwelt ziehen lassen sind es die diesen wunderbaren Zustand wo alle leiden nur die „Großen“ nicht, die fühlen nämlich nichts. Wie Zombies zerstören und zerreissen sie alles um ein paar Nullen mehr vor dem Komma in einem idiotischen Computersystem zu „gewinnen“. Genug gezetert. Ich habe doch vorhin vage eine Lösung in Aussicht gestellt, die sogar Kommunalpolitiker in Angriff nehmen könnten. Nämlich die rigide , tatsächliche Absenkung der Lebenshaltungskosten in ihren Kommunen. Damit könnten sie ihre lokalen Wirtschaftswunder selbst produzieren ohne auf das schmierfinkenhörige Politpanoptikum in Berlin zu warten. Bürgernahe Dorf- und Stadtpolitiker sind ja nicht korrupt, oder?
    Oder beinahe nicht. Nun, also haben sie eine bessere Ausgangslage, als die Landes- oder gar Bundespolitiker.

    Wie das funktioniert ?
    Da müsste ich jetzt Eigenwerbung betreiben und das ist hier nicht statthaft, nehme ich an.
    Jedenfalls müsste für die arbeitende Bevölkerung der Zwang zu einer Vollbeschäftigung mit Überstunden etc. wegfallen. Das geht durchaus mit einer Absenkung der Lebenshaltungskosten (nicht der Qualität!)

  30. Die Frage ist doch, wie wir das durchsetzen. Ob wir es nun Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich nennen oder Lohnerhöhung, ist Hose wie Jacke.

    Wir könnten alternativ, um einfach mal klarzumachen, welche Reaktion ich aus der Politik erwarte, einen Mindestlohn (OHNE AUSNAHMEN!!) von 15,- € die Stunde verlangen, vielleicht sogar noch höher.

    Natürlich wäre das richtig.

    Nur sehe ich keinen, der das a) fordert und b) politisch irgendwo wahrgenommen wird.

    • @Detlef Bosau,

      dann lies mal das Wahlprogramm von „Die Linke“! Dort sind solche Forderungen genannt, die bereits seit Jahren erhoben werden. Wenn aber diese Partei kaum Unterstützung bei den Betroffenen findet, d.h.
      auch von ihnen gewählt werden, kann sie aus der Opposition nicht so viel erreichen.
      Zum Glück hat sich in Hamburg jedoch gezeigt, dass sie Stimmzuwächse von 2 bis 4,5 % verbuchen konnte,
      wobei auch diese natürlich noch nicht ausreichen.

  31. Der Mensch hat Angst vor Veränderungen.
    Es ist einfach unerträglich wie die Vernunft versagt.
    Die schwachen werden von der „Gesellschaft“ignoriert

  32. Ohne Arbeitszeitverkürzung kann es schon rein rechnerisch nicht gehen.

    In den letzten Jahr(zehnt)en wurden überwiegend Arbeitsplätze abgebaut und Arbeitskräfte entlassen. Die restlichen haben durch eine höhere Produktivität mehr Di-Stress (krankmachend) und kein Eu-Stress (positiver Stress). Gesteigerte Produktivität und Profitmaximierung mit weniger Angestellten.

    In der Industrie sind Arbeitskräfte fast nur noch pseudo-soziales Alibi: „seht her, die Industrie stellt noch Arbeitsplätze zur Verfügung!“
    Eigentlich könnte schon viel mehr durch Computer, Industrieanlagen und Industrieroboter erledigt werden, da braucht man nur noch wenige Mitarbeiter. In den nächsten Jahren wird das noch stärker automatisiert, das ist bereits auf den aktuellen Industriemessen zu sehen. (Industrie 4.0)

    wikipedia – Industrie 4.0 – Nahtlose Kommunikation vom Sensor bis ins Internet ist eine Voraussetzung für Industrie 4.0. Industrie 4.0 ist ein Zukunftsprojekt in der Hightech-Strategie der Bundesregierung, mit dem die Informatisierung der klassischen Industrien, wie z.B. der Produktionstechnik, vorangetrieben werden soll. Das Ziel ist die intelligente Fabrik (Smart Factory), die sich durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz und Ergonomie sowie die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse auszeichnet. Technologische Grundlage sind Cyber-physische Systeme und das Internet der Dinge.

    Arbeitsplätze Ade, ohne Arbeitszeitverkürzung oder Job-Sharing geht das nicht.
    Eine Maschinen-Steuer zur Finanzierung der Arbeitszeitverkürzung wäre sinnvoll.

    Schade, Prof. Bontrup kam nur in den letzten paar Minuten, hier ist noch ein wesentlich längere Vortrag an einer Uni:

    Veröffentlicht am 19.01.2014 – FINANZKRISE RICHTIG INTERPRETIEREN – Prof Heinz-Josef Bontrup

    • @ Maschinen-Steuer zur Finanzierung der Arbeitszeitverkürzung.

      Maschinen zu besteuern würde die Gewinne der Wirtschaft schmälern, und Politiker sind dafür da, dass die Reichen auch weiterhin reich bleiben und die Armen weiterhin in Armut ihr Leben fristen dürfen. Die Politiker (Marionetten der Wirtschaft) sind nicht für das Wohl der Menschen da, die sie in dieses Amt gewählt haben, sondern nur für diejenigen, die kein Interesse an Demokratie, Menschenrechte und sozialer Gerechtigkeit haben.

      Das kaum noch menschliche Arbeitskräfte benötigt werden (vollautomatische Fabriken, computergesteuerte Lager, fahrerlose Bahnen, Fahrkartenautomaten, Geldautomaten, GPS gesteuerte Landmaschinen, computergesteuerte LKW-Mercedes-Benz Actros vom Typ 2531, …….), ist ja schon seit Jahren bekannt, dass aber in naher Zukunft auch auf den Ozeanen keine Menschen mehr auf Schiffen gebraucht werden, und damit der Mensch als Arbeitskraft bald überall überflüssig wird, hat sich wohl noch nicht herumgesprochen.

      „Der Triebwerks- und Technologiekonzern Rolls-Royce leistet erste Vorarbeiten für Drohnenschiffe. Der britische Konzern rechnet damit, dass die Technologie in zehn Jahren marktreif ist. Nach den Vorstellungen des Unternehmens sind bereits in 10 Jahren unbemannte Schiffsdrohnen auf den Meeren unterwegs und machen menschliche Arbeitskräfte überflüssig.“ [Quelle: DIE WELT]

      In einer Welt voller Maschinen, Computer und Automaten ist der Mensch als Arbeitskraft überflüssig geworden, aber das darf natürlich kein Politiker sagen, denn dann kann man das Märchen von der Vollbeschäftigung nicht mehr erzählen und man müsste dem Bürger ein ‚Einkommensersatz‘ in Form eines ‚Bedingungslosen Grundeinkommen‘ anbieten.

      • Da werden sich noch einige wundern, die der Ansicht sind, dass ihre Jobs sicher sind.
        Ich tippe, dass wir spätestens 2025 den ersten FachROBOTERmangel haben, (das ist ja schon in 10 Jahren)
        Bis dahin sollten sich unsere Politiker-Eliten etwas sinnvolleres als VOLLbeschäftigung oder Hartz IV einfallen lassen.

        # # # # # # # #
        Eine nicht mehr ganz aktuelle Doku

        Robo Sapiens – Über den aktuellen Entwicklungsstand der Roboter – Doku – German Dokumentation
        Veröffentlicht am 09.03.2013
        Vision oder bald Wirklichkeit? Im Jahr 2030 steht die Menschheit am Beginn einer neuen Epoche.

        # # # # # # # #
        zB Pflegeroboter werden bereits entwickelt …

        CeBIT: Roboter Nao tanzt Gangnam Style
        Veröffentlicht am 07.03.2013
        Roboter wie Nao — nur in groß — sollen in Zukunft pflegebedürftigen Menschen helfen. Das 12.000 Euro teure Modell kann aber auch tanzen.

        # # # # # # # #
        Miniroboter im Haushalt …

        Robi – der humanoide Roboter zum selber bauen von De Agostini
        Veröffentlicht am 07.03.2014
        Der humanoide Roboter zum selber bauen. Der faszinierende Hightech-Roboter für die ganze Familie vereint ausgereiftes Design mit modernster Technologie.

        # # # # # # # #
        Hier noch etwas sportliches 🙂

        Mann gegen Maschine – Ulf Hoffmann Tischtennis Roboter (UHTTR-1)

  33. Ich glaube nicht an den Sinn einer Debatte Arbeitszeitverkürzung. Und ich glaube nicht, dass ein zu geringer Mindestlohn eine Lösung darstellt – weder 8,5 Euro noch 10 Euro. – Mindestlöhne unter 15 Euro netto sind untragbar. – Ausnahmen kann es geben, bei Lehrlingen, Aushilfen usw., aber nicht bei Vollzeitarbeit. – Für die Finanzierung müssen alle Einkommensarten gleichermaßen besteuert werden.
    Es mangelt nicht an Arbeit. Das Kapital muss gerechter verteilt werden, gerade auch für die Arbeiten die keiner machen möchte.

    • Erstens ist ein Mindestlohn per se etwas ohne Ausnahme. Zweitens ist eine Arbeitszeitverkürzung als Produktivitätsausgleich überfällig. Wieviele Autos zum Verrosten wollen wir denn noch produzieren? Und Lebensmittel zum Wegschmeißen? Wir haben im ganz wesentlichen Kern ein Überproduktionsproblem. Und das müssen wir in den Griff kriegen.

  34. Dazu passend: Lesenswert, auch für Herrn Gauck. Aufwachen bitte, Herr Gauck!

    „Arbeit in Deutschland: Auf welchem Planeten lebt Joachim Gauck? | DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN

    Bundespräsident Gauck hat behauptet, dass die Deutschen kein gesellschaftliches Engagement mehr zeigen, weil ihnen „das Leben in den Schoss“ fällt – es ihnen also zu gut geht. Diese Feststellung hat mit der Wirklichkeit in Deutschland nichts zu tun: Der Wohlstand wird mit steigendem Druck auf die Arbeitnehmer erkauft. Eine Sachverhaltsdarstellung – Teil 1.“

    Auszug:

    „Dabei könnte – theoretisch – alles so schön sein. Über viele Jahrzehnte ist ein großer Teil der schweren körperlichen Arbeit durch Maschinen und vieles an langweilig wiederholender Arbeit durch Automaten ersetzt worden. Im Ergebnis wird in der deutschen Wirtschaft pro Arbeitsstunde heute etwa drei Viertel mehr als 1970 produziert. In der deutschen Industrie ist es sogar allein ab 1991 schon mehr als doppelt so viel. Die Lebenserwartung bei Geburt hat seit 1970 bei Männern um über 10 Jahre, bei Frauen um über 9 Jahre zugenommen. Doch was hat Deutschland oder besser seine wirtschaftliche und politische Führung daraus gemacht? Arbeit ist immer mehr zu einem der Hauptfaktoren für die stark zunehmenden psychischen Erkrankungen und andere Leiden geworden. Und Menschen, die keine Arbeit haben, leiden seit den unsozialen Hartz-Gesetzen ganz besonders.“

    http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/31/arbeit-in-deutschland-auf-welchem-planeten-lebt-joachim-gauck/comment-page-1/

  35. Ganz meine Meinung! Darf ich rebloggen?

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